Meningitis schnell behandeln: Schon im Anfangsstadium gefährlich
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Meningitis: Hirnhautentzündung
Das zentrale Nervensystem (Gehirn, Rückenmark) ist von schützenden Häuten (Meningen) umhüllt. Sind sie entzündet, leidet der Betroffene an einer Hirnhautentzündung (Meningitis). Auslöser der Erkrankung sind meist Bakterien und Viren. Sie tritt bei Säuglingen und kleinen Kindern öfter als bei Erwachsenen auf. Auch alte Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an einer Meningitis zu erkranken. Wird die schnell voranschreitende Entzündung nicht rechtzeitig erkannt und mit den geeigneten Antibiotika behandelt, kommt es zu schweren Verläufen und sogar Todesfällen. Hirnhautentzündungen, die von Meningokokken verursacht werden, müssen dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden.Entstehung Meningitis
Die häufigsten Auslöser einer Meningitis sind Bakterien. In Europa entsteht die Infektion meist durch Meningokokken. Außerdem können auch Viren eine Hirnhautentzündung hervorrufen. In diesem Fall handelt es sich meist um eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Diese wird meistens durch Zecken übertragen und kann zu einer Borreliose werden. Sogar Parasiten und Pilze treten mitunter als Verursacher auf. In seltenen Fällen kommt die Meningitis auch durch bestimmte Autoimmunkrankheiten und Krebs zustande. Auslöser der Meningitis sind bestimmte Bakterien:
Meningokokken (Neisseria meningitidis)
Die Ansteckung mit Meningokokken erfolgt in der Regel über eine Tröpfchen-Infektion: Die Erreger gelangen durch Küsse, Anhusten und Anniesen über die Nase und den Rachen ins Blut und dann in sämtliche Organe. Befallen sie die Hirn- und Rückenmarkshäute, kommt es dort oft zu einer Entzündung. Warum nur ein Teil der Infizierten an Meningitis erkrankt, ist bisher unklar. Meningokokken werden aufgrund der speziellen Eigenschaften ihrer Kapselhülle in bestimmte Untergruppen (Serogruppen) unterteilt. Hierzulande sind Erreger des Typs B und C weit verbreitet.
Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae)
Bei den Pneumokokken gibt es mindestens 80 Serogruppen. Die Bakterien besiedeln die Schleimhäute der oberen Luftwege und sind normalerweise ungefährlich. Ist das Immunsystem des Betroffenen jedoch geschwächt oder wird es medikamentös unterdrückt, vermehren sie sich übermäßig und verursachen Erkrankungen wie Lungenentzündungen Hirnhautentzündungen.
Haemophilus influenzae
Haemophilus influenzae hat lediglich sechs Untergruppen (A bis F). Verursacher der gefährlichen Meningitis sind Erreger des Typs B. Die Bakterien gelangen über eine Tröpfcheninfektion oder über infizierte Gegenstände in die oberen Atemwege.
Symptome bei einer Meningitis
Anfangs zeigt sich die bakterielle Meningitis mit Symptomen, die denen eines grippalen Infekts ähneln. Die Betroffenen haben hohes Fieber und heftige Kopfschmerzen und fühlen sich abgeschlagen. Im weiteren Verlauf kommt es zu den typischen Meningitis-Anzeichen. Der Patient hat einen steifen Nacken und innere Unruhe. Er ist benommen, verspürt Schwindel und kann sogar ohnmächtig werden. Viele Betroffenen haben noch zusätzlich Krampfanfälle und Gelenkschmerzen.
Bei Säuglingen und Kindern
Bei Säuglingen und kleinen Kindern treten zum Teil andere Symptome als bei Jugendlichen und Erwachsenen auf. Sie haben kalte Füße und Hände, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Appetitmangel.
Die Anzeichen der Hirnhautentzündung variieren je nach Alter der Erkrankten. Sie leiden an
- Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit
- starken Kopfschmerzen
- Müdigkeit, Schwindel
- Fieber
- Übelkeit bis hin zum Erbrechen
- Lichtempfindlichkeit
- Schüttelfrost
Meningitis behandeln
Eine bakterielle Meningitis muss unverzüglich mit einem auf den jeweiligen Erreger abgestimmten Antibiotikum behandelt werden, da es sonst innerhalb weniger Stunden zu schweren und sogar lebensbedrohlichen Komplikationen kommt. Daher verabreicht man dem Erkrankten auch ohne gesicherte Diagnose ein Medikament. Nach dem Abschluss der Hirnwasser- und Blutuntersuchung erhält der Betroffene dann das passende Antibiotikum. Eine Meningokokken-Sepsis ist ein medizinischer Notfall und muss sofort im Krankenhaus behandelt werden.