Vitamin B12: Mangel kann durch unausgewogene Ernährung entstehen
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Vitamin B12?
- Ungenügende Zufuhr durch unausgewogene Ernährung
- Welche Symptome treten bei einem Vitamin-B12-Mangel auf?
- Welche Lebensmittel enthalten Vitamin B12?
- Wogegen schützt Vitamin B12?
- Haufige Fragen zum Thema Vitamin B12
- Malabsorption als Grund für den Mangel
- Erhöhter Bedarf bei Infektionen und Schwangerschaft
Was ist Vitamin B12?
Therapeutisch wird Vitamin B12 in Form von Tabletten oder als Injektionpräparat insbesondere zur Behandlung oder Vorbeugung eines Vitamin-B12-Mangels. Es kommt hierbei in aller Regel als sogenanntes Cyanocobalamin oder Hydroxocobalamin (natürliche Depotform) zum Einsatz. Diese werden als pharmakologisch inaktive Prodrugs erst im Körper durch Verstoffwechselung in ihre aktive Wirkform überführt.
Das Vitamin spielt bei verschiedenen Prozessen des Fett-, Kohlenhydrat- und Aminosäurenstoffwechsels - insbesondere bei der DNA-Synthese, Blutbildung, beim Lipidstoffwechsel, der Myeliniserung der Nervenbahnen und Synthese von Neurotransmittern - eine wichtige Rolle. Zudem unterstützt es im Zusammenspiel mit Folsäure den Abbau von Homocystein, das im Verdacht steht, an der Entstehung einer Reihe von Krankheiten beteiligt zu sein.
Ungenügende Zufuhr durch unausgewogene Ernährung
Eine ungenügende Zufuhr an Vitamin B12 kann häufig bei Veganern und Vegetariern, bei erhöhtem Alkoholkonsum oder einer Fehlernährung (beispielsweise im Alter) festgestellt werden. Insbesondere sich vegan ernährende Menschen sollten das Risiko einer Unterversorgung infolge des Verzichtes von Fleisch und Milchprodukten nicht unterschätzen.
Unterschiedliche Studien zeigen, dass mindestens zwischen 60 und 90 Prozent an einer latenten (funktionellen) Unterversorgung leiden. Diese wird erst Jahre später anhand verschiederner Symptome spürbar.
Welche Symptome treten bei einem Vitamin-B12-Mangel auf?
Ein Vitamin-B12-Mangel ist mit einer Prävalenz von 5 bis 7 % bei jüngeren Personen und 10 bis 30 % bei über 65-jährigen gesunden Personen nicht selten. Dabei bemerkt man einen Mangel höchstwahrscheinlich zunächst nicht. Denn ein sogenannter manifester Mangel mit spürbaren Symptomen tritt in aller Regel erst Jahre später (durchschnittlich nach zwei bis fünf Jahren) auf, da B12 im Mikrogrammbereich (1000 bis 2000 mcg) in der Leber gespeichert wird, während der Bedarf bei etwa 3,5 mcg täglich liegt. Ein manifester Mangel äußert sich anhand von hämatologischen (blutbildbezogenen), neurologischen sowie psychiatrischen Symptomen.
Hierzu gehören insbesondere Blutarmut (sogenannte megaloblastäre Anämie), Blässe, allgemeines Schwächegefühl und Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall, Beeinträchtigungen der Darmtätigkeit, Entzündungen von Mundschleimhaut und Zunge (Glossitis) sowie kleine, schmerzhafte Einrisse im Bereich der Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden).
Die infolge des Mangels zunehmende Demyelinisierung der Nerven (Abbau der Nervenschutzschicht) macht sich durch Reizbarkeit und depressive Verstimmungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Demenz, Psychosen, Neuropathien sowie neurologische Ausfallerscheinungen (Parästhesien, Muskelschwäche, Gangstörungen) bemerkbar. Insbesondere einige neurologische Symptome sind irreversibel, weshalb eine Früherkennung bedeutend ist.
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mehrWelche Lebensmittel enthalten Vitamin B12?
Vitamin B12 wird ausschließlich von Mikroorganismen synthetisiert. Es ist insbesondere in
- tierischen Eiweißquellen - also Lebensmitteln wie Fleisch, Innereien wie Leber oder Niere, Fisch, Austern sowie Milch, Milchprodukten und Eigelb - enthalten.
- In geringen Mengen ist das Vitamin zudem in pflanzlichen Lebensmitteln (u.a. fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Sojabohnen als Tempeh oder Natto sowie getrocknete Shiitake-Pilze) vorhanden.
Über diese Lebensmittel können Sie aber in aller Regel nicht Ihren täglichen Bedarf decken. Auch einige Algenarten enthalten höhere Vitamin-B12-Mengen, zeichnen sich aber zugleich durch einen hohen Jodgehalt aus, der ein Risikofaktor hinsichtlich einer Schilddrüsenerkrankung sein kann.
Zudem gibt es Hinweise, dass pflanzliche Lebensmittel eher unwirksame Analoga des Vitamins enthalten. Menschen, deren Ernährung vegan ist, sollten also immer eine Supplementierung mit B12 in Betracht ziehen, damit vegan auch wirklich mit gesund gleichzusetzen ist. Vor allem, da eine Unterversorgung erst nach Jahren spürbar wird. Zur Aufrechterhaltung Ihrer Gesundheit stehen Ihnen hier zur Ergänzung Ihrer veganen Ernährung verschiedene Produkte in Form von Tabletten oder Kapseln als Mono- oder Kombinationspräparate freiverkäuflich zur Verfügung.
Wogegen schützt Vitamin B12?
Das Vitamin wird vor allem zur Vorbeugung und Therapie eines Mangels eingesetzt. Daneben kann es in Kombination mit Aminosäuren eine herabgesetzte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie Müdigkeit und nervöse Verspannungen verbessern und als Nahrungsergänzungsmittel das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Das Vitamin neutralisiert zudem, im Zusammenspiel mit Folsäure, Homocystein durch die Synthese von Methionin aus der Aminosäure sowie bestimmte Radikale wie Stickstoffmonoxid oder Peroxynitrit. Das Vitamin ist entsprechend ein bedeutender Gegenspieler bei nitrosativen Stress (NO-Stress bzw. Stickstoffmonoxidstress), der als Steigerung des oxidativen Stresses eingestuft wird. Ohne eine regelmäßige Aufnahme in ausreichenden Mengen werden Sie also eine Reihe von Stoffwechselprozessen Ihres Körpers zumindest langfristig nicht aufrechterhalten können. Dies ist aber erforderlich, wenn Sie gesund bleiben möchten.
Haufige Fragen zum Thema Vitamin B12
Welche Ursachen gibt es für einen Vitamin-B12-Mangel?
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Kann ein Mangel an Vitamin-B12 schnell vom Arzt festgestellt werden?
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Was passiert bei einer Überdosierung?
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Malabsorption als Grund für den Mangel
Zudem kann es sein, dass Vitamin B12 zwar in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt, aber lediglich ungenügend vom Darm absorbiert werden kann (Malabsorption). Eine Malabsorption entwickelt sich bei Fehlen des sogenannten Intrinsic Factors, der vom Körper zur Aufnahme von Vitamin B12 aus der Nahrung in die Darmschleimhaut benötigt wird.
Dieser kann unter anderem bei einer perniziösen Anämie, nach einem chirurgischen Eingriff am Magen, einer Infektion mit Helicobacter pylori sowie Magenschleimhauterkrankungen fehlen oder lediglich unzureichend vorhanden sein. Darüber hinaus ist zur Freisetzung des Vitamins aus dem aufgenommen Lebensmitteln Säure erforderlich. Wird diese im Magen nur unzureichend produziert, kann das Vitamin nicht aufgenommen werden. Sogenannte H2-Antihistaminika, Protonenpumpem-Inhibitoren (wie Omeprazol), Metformin sowie Lachgas hemmen die Produktion von Säure im Magen. Da Vitamin B12 im Ileum (letzter Dünndarmabschnitt) von den Schleimhautzellen resorbiert wird, kann ein Vitamin-B12-Mangel immer dann entstehen, wenn die Dünndarmschleimhaut aufgrund einer entzündlichen Darmerkrankung (Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom, Zöliakie) oder einer chirurgischen Darmentfernung beeinträchtigt ist.
Erhöhter Bedarf bei Infektionen und Schwangerschaft
Schließlich kann eine Infektion mit dem Fischbandwurm oder bestimmten Bakterien das intestinale Vitamin B12 herabsetzen. Diese Erreger nehmen das Vitamin für eigene Stoffwechselprozesse aus dem Darm auf, bevor die Darmschleimhaut diese resorbieren konnte. Ein erhöhter Bedarf besteht zudem insbesondere während der Schwangerschaft. Hier wird das Vitamin zumeist täglich in Form von Kombinationspräparaten, die verschiedene Vitamine, aber auch Folsäure und Eisen beinhalten, als Kapsel oder Tablette eingenommen. Gendefekte von Proteinen, die an der Resorption, am Transport oder der Metabolisierung von B12 beteiligt sind, können ebenfalls zu einem Mangel führen.