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Schnupfen - Ursachen, Behandlung, Hausmittel und hilfreiche Tipps

Manuela Hildebrand

Manuela Hildebrand

Laufende oder verstopfte Nase – ein Schnupfen kann sehr unangenehm sein. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten kommt es häufiger zu einer Ansteckung, da das Immunsystem durch die Kälte geschwächt ist und Viren leichter eindringen können. Ein Schnupfen kann neben Viren noch andere Ursachen haben. Lesen Sie hier, wodurch Schnupfen verursacht wird, wie Sie vorbeugen, und welche Hausmittel helfen können.
Schnupfen - Was hilft?

Inhaltsverzeichnis

Schnupfen – Ursachen und Risiken

In den meisten Fällen lässt sich ein Schnupfen auf eine Erkältung zurückführen. Daneben gibt es aber noch viele weitere mögliche Ursachen:
  • Virusinfektionen wie Grippe, Covid-19, Masern und Windpocken
  • Bakterielle Infektionen wie Scharlach, Tuberkulose, Keuchhusten und Diphterie
  • Allergien
  • Umweltfaktoren und Umweltreize wie Zigarettenrauch, Desinfektionsmittel, Staub, Metalle, Pestizide, Lösungsmittel und vieles mehr
  • Hormonelle Veränderungen durch Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre oder hormonelle Erkrankungen
  • Nasennebenhöhlenentzündungen durch Viren, Bakterien, Pilze, Allergien oder Umweltreize
  • Nasenpolypen
  • Vergrößerte Rachenmandeln
  • Veränderungen der Nasenscheidewand, zum Beispiel eine Verkrümmung
  • Fremdkörper in der Nase (betroffen sind vor allem Kleinkinder und dieser Schnupfen tritt zumeist einseitig auf)
  • Medikamente mit bestimmten Wirkstoffen
  • Konsum von Kokain
Ein mögliches Risiko beziehungsweise Komplikation bei einem Schnupfen kann eine bakterielle Überinfektion sein. Es kann dann zu weiteren Entzündungen wie einer Mittelohrentzündung oder einer Nasennebenhöhlenentzündung kommen. Auch Entzündungen der Luftröhre, der Bronchien und des Kehlkopfes können auftreten.

Schnupfen – Symptome und Verlauf

Die ersten Anzeichen eines Schnupfens zeigen sich zumeist nach einer Inkubationszeit von zwei bis sieben Tagen. Betroffene fühlen sich müde und haben möglicherweise Kopfschmerzen. Einige Betroffene nehmen ein leichtes Brennen oder leichte Schmerzen in der Nase wahr. Anschließend wird mehr wässriges Nasensekret gebildet und die Nase beginnt zu laufen. Da die Nasenschleimhaut anschwillt, kommt es im Laufe der Erkrankung zu einer verstopften Nase. In der Regel lassen die Beschwerden nach etwa einer Woche nach.

Welche Arten von Schnupfen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Schnupfen. Diese unterscheiden sich unter anderem durch die Ursache. So kann ein Schnupfen durch Viren, aber auch durch eine allergische Reaktion ausgelöst werden. Auch die Symptome können sich je nach Schnupfenart etwas anders zeigen. Hier bekommen Sie einen Überblick über die verschiedenen Schnupfenarten:

Gewöhnlicher Schnupfen (Rhinitis acuta)
Hierbei handelt es sich um den gewöhnlichen Erkältungsschnupfen. Die Nase läuft ständig oder ist verstopft. Es kann sich ein starker Niesreiz zeigen und oftmals kommen Kopfschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzu. Ausgelöst wird dieser Schnupfen zumeist durch Viren wie Rhinoviren, Coronaviren und Adenoviren.

Chronischer Schnupfen (Rhinitis chronica): Hier ist die Nasenschleimhaut dauerhaft gereizt oder irritiert. Es bildet sich vermehrt Nasensekret, die Nasennebenhöhlen sind verstopft, es tritt ein Niesreiz auf und die Nasenschleimhaut ist gerötet und geschwollen. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Schnupfen klingt der chronische Schnupfen nicht nach wenigen Tagen ab. Er kommt immer wieder zurück. Auslöser können Infektionen mit Bakterien oder Viren, Allergien sowie Veränderungen der Nasenschleimhaut sein.

Allergischer Schnupfen (Rhinitis allergica): Heuschnupfen ist ein sehr bekannter Vertreter dieser Schnupfenart. Kommen Betroffene mit bestimmten Allergenen in Kontakt, so reagiert die Nasenschleimhaut. Allergischer Schnupfen kann beispielsweise durch Tierhaare, Pollen oder Hausstaubmilben ausgelöst werden.

Medikamentenbedingter Schnupfen (Rhinitis medicamentosa oder Arzneimittel-Schnupfen)
: Werden abschwellende Nasensprays länger als empfohlen verwendet, kann es zu einer Abhängigkeit kommen. Die Nasenschleimhäute können ohne das entsprechende Medikament gar nicht mehr abschwellen. Auch andere Medikamente kommen als Auslöser infrage.

Vasomotorischer Schnupfen (Rhinitis vasomotorica, Fließschnupfen, idiopathische Rhinitis): Bei dieser Schnupfenart läuft die Nase ständig. Die Nasenschleimhaut ist gereizt und produziert sehr viel Flüssigkeit und wässriges Sekret. Auslösende Reize können Zigarettenrauch, Staub, scharfes Essen, Alkohol, Stress, kalte Luft, hormonelle Veränderungen sowie zu trockene Raumluft sein. Hier liegt weder eine Infektion noch eine Allergie vor. Die genauen Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt.

Trockener Schnupfen (Rhinitis sicca, trockene Rhinitis): Hier ist die Nasenschleimhaut entzündet und produziert wesentlich weniger Nasensekret. Die Schleimhaut in der Nase trocknet aus und es können sich Borken und Krusten bilden. Ursache können die zu häufige Verwendung abschwellender Nasensprays, mechanische Reize, Umweltreize und bestimmte Autoimmunerkrankungen sein.

Schwangerschaftsschnupfen (Schwangerschaftsrhinitis): Hier sorgen hormonelle Veränderungen im Körper für eine gesteigerte Durchblutung der Schleimhäute in der Nase. Die Nase kann verstopft sein, es kann zu Schnarchen, Nasenbluten sowie Kopfschmerzen und häufigem Aufwachen in der Nacht kommen. Schwangere sollten ihre Symptome immer mit dem Arzt besprechen und nur Medikamente nehmen, die in der Schwangerschaft erlaubt sind.

Inhalieren hilft bei Schnupfen

Was hilft schnell gegen Schnupfen?

Ein gewöhnlicher Schnupfen verschwindet zumeist nach ein bis zwei Wochen. Häufig sind nicht einmal Medikamente zur Behandlung eines Schnupfens notwendig. Allerdings können Sie einige Hausmittel testen, wenn Sie den Schnupfen möglichst schnell loswerden möchten. Folgende Tipps können helfen:

Ansonsten kann es helfen, zu inhalieren, ätherische Öle zu nutzen und Wickel mit Zitrone oder Meerrettich zu machen. Auch Fußbäder und Lebensmittel wie Knoblauch, Ingwer, Zwiebel, Rettich und Hühnerbrühe können eine wohltuende Wirkung haben.

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Schnupfen bei Kindern – was hilft?

Kinder leiden häufiger unter Schnupfen als Erwachsene. Acht bis zwölf solcher Infekte pro Jahr gelten als normal und sind noch kein Grund, sich Sorgen zu machen. Schnupfen kann durch viele verschiedene Erreger ausgelöst werden. Das kindliche Immunsystem muss diese erst kennenlernen und Abwehrstoffe bilden. Auch wenn mehrere Infekte pro Jahr bei Kindern vorkommen können, sollten Eltern im Zweifelsfall einen Kinderarzt zurate ziehen.

Auch wenn ein Schnupfen oftmals harmlos ist, kann er für Babys und Kleinkinder sehr unangenehm sein. Sehr kleinen Kindern fällt die Mundatmung möglicherweise schwer und sie können sich noch nicht richtig die Nase putzen.

Folgende Tipps können das Leben schnupfengeplagter Kinder etwas einfacher machen:

  • Versuchen Sie, die Nase mit einem gedrehten Papiertaschentuch zu reinigen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, der in der Nase festsitzende Schleim sollte nicht nach oben geschoben werden.
  • Zum Befeuchten und Abschwellen der Nasenschleimhäute eignen sich Nasensprays und Nasentropfen mit Kochsalzlösung.
  • Bestimmte Medikamente wie abschwellende Nasensprays sollten nur in der für Kinder geeigneten Dosierung und nur nach Absprache mit dem Arzt verwendet werden.
Nasendusche

Diese kleinen Maßnahmen und Hausmittel können ebenfalls hilfreich sein

  • Sorgen Sie mit dicken Socken oder einem warmen Fußbad für warme Füße.
  • Schaffen Sie ein angenehmes Raumklima durch regelmäßiges Lüften und das Aufhängen feuchter Tücher beziehungsweise das Aufstellen einer Schale mit Wasser.
  • Oberkörper während des Schlafens oder Ausruhens hochlagern.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge beim Kind.
  • Ältere Kinder können mit Kochsalzlösung oder für Kinder geeigneten Medikamenten inhalieren. Aufgrund der Verbrühungsgefahr beim Inhalieren mit einem Topf sollte dafür ein spezieller Vernebler genutzt werden.
  • Ist die Haut rund um die Nase durch das ständige Putzen gereizt und wund, kann eine pflegende Nasensalbe helfen.
  • Wohltuend können auch eine Rotlichtlampe, ein warmes Bad, Hühnersuppe, Kräutertees und ätherische Öle sein.
    Wichtig: Bei den Kräutertees und ätherischen Ölen muss darauf geachtet werden, dass diese für Babys und Kinder geeignet sind.

Schnupfen – wann sollte ich zum Arzt?

Bei einem gewöhnlichen Schnupfen ist in der Regel kein Arztbesuch notwendig. Es gibt jedoch einige Fälle, in welchen ein ärztlicher Rat sinnvoll sein kann:

  • Der Schnupfen hält ungewöhnlich lange an und Sie haben die Symptome schon länger als eine Woche.
  • Der Schnupfen kehrt immer wieder zurück.
  • Es kommen weitere Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und ein gelbliches, eitriges Sekret hinzu.

Wann sollten Kinder mit Schnupfen zum Arzt?

Bei Babys und Kleinkindern kann sich aus einem Schnupfen schnell eine ernstere Erkrankung entwickeln. Die Entzündung in der Nase kann auf Lunge und Rachen übergehen. Zudem kann ein Schnupfen bei Babys das Trinken der Milch erschweren. Hier ist ein Arztbesuch umgehend notwendig.

Bei älteren Kindern ist ein Arztbesuch sinnvoll, wenn:

  • Fieber hinzukommt und dieses über 39,5 Grad ansteigt,
  • die Symptome länger als fünf Tage andauern und/oder
  • der Allgemeinzustand des Kindes schlecht ist.
Wichtig ist: Bei Säuglingen bis zu acht Wochen muss bei einem Schnupfen immer ärztlicher Rat eingeholt werden. Kommt bei älteren Säuglingen Fieber dazu, sollte man ebenfalls den Kinderarzt aufsuchen. Hören Sie immer auf Ihr Bauchgefühl, auch bei älteren Kindern, und lassen Sie das Kind im Zweifelsfall auch bei leichten Schnupfensymptomen untersuchen.
Saunagänge helfden das Immunsystem zu stärken

Wie kann ich einem Schnupfen vorbeugen?

Wer einem Schnupfen vorbeugen möchte, sollte auf ein starkes Immunsystem achten. Die Kälte in den Herbst- und Wintermonaten schwächt die körpereigene Abwehr. Allerdings sollten Sie nicht der Versuchung erliegen, sich nur im Warmen aufzuhalten und nur heiß zu duschen. Spaziergänge an der frischen Luft, kaltes Duschen und regelmäßige Saunagänge können das Immunsystem unterstützen.

Zudem sind folgende Tipps hilfreich:

  • Ausreichend Schlaf
  • Stress vermeiden und Entspannung im Alltag schaffen
  • Hobbys und angenehme Aktivitäten können das Immunsystem stärken
  • Ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Fisch
  • Regelmäßig Bewegung
  • Hygiene mit regelmäßigem Händewaschen und Desinfektion von Oberflächen können die Ausbreitung von Krankheitserregern eindämmen
  • Regelmäßige Nasenspülungen, vor allem nach Kontakt mit vielen Menschen
Nicht immer lässt sich ein Schnupfen verhindern, aber Sie können auf jeden Fall mit vorbeugenden Maßnahmen dafür sorgen, dass Sie nicht bei jeder Erkältungswelle betroffen sind. Hat Sie doch einmal ein Schnupfen erwischt, machen Sie es sich mit den verschiedenen Hausmitteln etwas einfacher. In den meisten Fällen ist ein Schnupfen harmlos, bei Babys und Kleinkindern sollten Sie jedoch besonders aufmerksam sein und sich lieber ärztlich beraten lassen.

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