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Rheumatoide Arthritis: Beschwerdefrei Leben mit  chronischer Gelenksentzündung

medizinfuchs Redaktion

medizinfuchs Redaktion

Rheumatoide Arthritis chronische Gelenksentzündung
Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine chronische Gelenkentzündung, die meistens an beiden Körperhälften gleichzeitig auftritt.

Inhaltsverzeichnis

Früher wurde sie in der Medizin auch als chronische Polyarthritis bezeichnet, da die Entzündungen auf mehr als drei Gelenke gleichzeitig übergegriffen haben. Im Laufe der Zeit führen die Entzündungen zu einer Zerstörung der Gelenke und damit einer Bewegungseinschränkung für den Betroffenen. 

Was ist unter rheumatoider Arthritis zu verstehen?

Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um die am weitesten verbreitete chronisch entzündlich-rheumatische Erkrankung. Experten gehen davon aus, dass allein in Deutschland rund 800.000 Menschen an einer rheumatoiden Arthritis leiden. Von dieser Erkrankung sind Frauen etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Zwar kann eine rheumatoide Arthritis in jedem Lebensalter auftreten, jedoch erkranken die meisten Frauen zwischen dem 55. und dem 64. Lebensjahr, wohingegen Männer am meisten zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr erstmalig von einer rheumatoiden Arthritis betroffen sind. In Form einer juvenilen idiopathischen Arthritis können jedoch auch Kinder von dieser rheumatischen Erkrankung betroffen sein.

Was sind die Symptome einer rheumatoiden Arthritis?

Die Symptome, die für eine rheumatoide Arthritis typisch sind, lassen sich durch permanente Entzündungen der Gelenke erklären. Zu dieser Rheumaform zählen als wichtigste Anzeichen:
  • morgendliche Gelenkschmerzen, die auch in den Nachtstunden auftreten können,
  • Morgensteifigkeit der Gelenke, die 60 Minuten und länger andauern kann,
  • geschwollene Gelenke, vor allem im Bereich der Finger,
  • schnelle Erschöpfung,
  • häufige Müdigkeit und
  • ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Auch wenn eine rheumatoide Arthritis bei Ausbruch der Erkrankung nur wenige Gelenke betrifft, ist eine sogenannte Polyarthritis im Laufe der Zeit meist die Folge. Unter einer Polyarthritis ist die Entzündung mehrerer kleinerer und größerer Gelenke des Körpers zu verstehen. In den meisten Fällen sind die Finger- und Handgelenke von dieser Form von Rheuma befallen. Gelenkrheuma kommt hingegen im Bereich der Lendenwirbel- und der Brustwirbelsäule so gut wie nicht vor.

Was sind die Ursachen für das Auftreten einer rheumatoiden Arthritis?

entzündungen als ursache von rheumatoider arthritis

Bei einer rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem des Betroffenen greift also fälschlicherweise die eigenen Gelenke an und zerstört diese. Ständige Entzündungsreaktionen sind die Folge dieser fehlgeleiteten Strategie des Immunsystems. An den Entzündungsreaktionen sind verschiedene Stoffe beteiligt. Die Medizin vermutet, dass bei einer entsprechenden erblichen Veranlagung Autoimmunreaktionen beim Menschen durch verschiedene Trigger, also Auslöser, in Gang gesetzt werden. Diese Auslöser können beispielsweise bestimmte Bakterien oder Viren sein. Für die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis gelten Übergewicht und Rauchen neben der erblichen Komponente als Risikofaktoren. Worin genau eine rheumatoide Arthritis ihre Ursachen hat, konnte von der Medizin bis heute jedoch noch nicht final geklärt werden.

Welche Therapieformen stehen bei einer rheumatoiden Arthritis zur Verfügung?

Einer der wichtigsten Leitsätze bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis ist ein möglichst schneller Behandlungsbeginn. Eine rheumatoide Arthritis ist verbunden mit einer fortschreitenden Zerstörung der Gelenke. Vor allem in der Anfangsphase ist diese Erkrankung sehr aktiv, sodass die betroffenen Gelenke schnell entsprechende Verschleißerscheinungen zeigen. Mit der geeigneten Therapieform lässt sich aber auch eine rheumatoide Arthritis recht gut in den Griff bekommen. Bereits beim Verdacht auf eine entzündliche Gelenkerkrankung ist es ratsam, sich möglichst schnell an einen Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Rheumatologie zu wenden.

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Die Heilung einer rheumatoiden Arthritis ist bisher nicht möglich. Stattdessen ist es das Ziel der Therapie, die Aktivität der Erkrankung unter Kontrolle zu halten und die Beschwerden beim Patienten möglichst dauerhaft zu reduzieren. Hierzu haben sich verschiedene Behandlungsverfahren bewährt:
  • Die medikamentöse Therapie mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Präparaten.
  • Das Einspritzen von kortisonhaltigen Präparaten in die Gelenke.
  • Regelmäßige Krankengymnastik sowie andere physikalische Behandlungsmöglichkeiten.
  • Operative Therapieformen, bei denen die Gelenkschleimhaut entfernt wird oder Gelenkprothesen angebracht werden.
bewegung der gelenke um steifheit zu verhindern
Insbesondere der Faktor Bewegung ist bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis sehr wichtig, um die Beweglichkeit des Patienten möglichst lange zu erhalten. Gezielte Übungen, die dieses Ziel verfolgen, können vom behandelnden Rheumatologen oder einem erfahrenen Physiotherapeuten zusammengestellt werden. Wichtig ist hierbei, dass der Patient diese Übungen regelmäßig ausführt.

Häufige Fragen zum Thema Rheumatoide Arthritis

Hilft Wärme oder Kälte bei rheumatoider Arthritis?

Sollte die rheumatoide Arthritis akute Beschwerden verursachen, beschreiben viele Patienten Kälte als wirksam und wohltuend. Durch Kälte lassen sich Schwellungen an den entzündeten Gelenken reduzieren und die damit verbundenen Schmerzen lindern. Um Erfrierungen an der Haut zu vermeiden, sollten für eine Kälteanwendung Eisbeutel oder Kühlbeutel mit einem Tuch umhüllt und mehrmals täglich einige Minuten lang auf die betroffenen Gelenke gelegt werden.

Welche Bereiche des Körpers können noch von der Entzündung betroffen sein?

Bei einigen Betroffenen können sich die Entzündungen auch auf andere Bereiche und Organe des Körpers ausweiten. So können bei manchen Patienten Herzbeutelentzündungen oder chronische Entzündungen im Augen- und Mundbereich beobachtet werden. Bei anderen Personen, die von einer rheumatoiden Arthritis betroffen sind, entwickeln sich zudem Hautdefekte am Fußrücken und den Unterschenkeln - aufgrund von Kleingefäßentzündungen.

Was passiert wenn eine rheumatoide Arthritis nicht behandelt wird?

Bei einigen Patienten können bereits wenige Wochen nach Krankheitsbeginn erste Zerstörungen an Gelenken festgestellt werden. Um weitreichende Schäden an den Gelenken zu vermeiden, ist es dringend zu empfehlen, mit der Therapie bereits innerhalb der ersten drei Monate nach Ausbruch der Krankheit zu starten. Je früher mit der Therapie begonnen werden kann, umso geringer werden im Verlauf der Krankheit die Schäden an den Gelenken durch die Arthritis ausfallen. Personen, die typische Symptome einer rheumatoiden Arthritis bei sich bemerken, sollten daher schnellstmöglich einen Facharzt für Rheumatologie aufsuchen.

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