Schmerzen durch Nierensteine, Nierenbeckenentzündung und Insuffizienz
Inhaltsverzeichnis
- Nierenschmerzen allgemein
- Schmerzen durch Nierensteine
- Ursachen für Nierensteine
- Symptome und Behandlung bei Nierensteinen
- Schmerzen der Nieren bei Frauen
- Die Nierenbeckenentzündung
- Behandlung Nierenbeckenentzündung
- Symptome bei Nierenbeckenentzündung und Insuffizienz
- Die Niereninsuffizienz
- Stadien der Nierenerkrankung
- Hausmittel bei Schmerzen der Nieren
- Alternativen zur Schmerztherapie
- Nierenschmerzen vorbeugen
Die Nieren gehören zu den wichtigen Organen im Körper, die für die Reinigung des Blutes und die Bildung des Harns zuständig sind. Das paarweise vorkommende Organ liegt unterhalb des Zwerchfells und ist von einer Bindegewebshülle und Fettschicht umgeben, während jede einzelne Niere wiederum Nierenlappen, Mark und Nierenrinde enthält. Die Niere ist dabei dann auch das am stärksten durchblutete Organ im gesamten Körper.
Nierenschmerzen allgemein
Die Funktion der Nieren ist dementsprechend wichtig für den Organismus, die durch Schädigungen, Überfunktion und Einschränkung gestört werden kann. Meistens gehen die Symptome mit Schmerzen einher, die dumpf drückend wirken oder als Rückenschmerzen wahrgenommen werden. Nierenschmerzen können auf ernstzunehmende Störungen und Nierenerkrankungen hinweisen und sollten früh durch einen Arzt behandelt werden. Die Ursachen für Nierenschmerzen sind vielseitig.
Die Verwechslung von Rückenschmerzen mit Nierenschmerzen kommt dabei besonders häufig vor, da der Schmerz nicht genau zu lokalisieren ist und in Bauchraum, Beckenbereich und Rücken ausstrahlt. Nierenschmerzen treten allerdings eher krampfhaft auf und verändern sich in ihrer Intensität nicht, während Rückenschmerzen durch Bewegung oder Massage entlastet werden können oder durch die Schmerzen zu einer gekrümmten Haltung führen.
Schmerzen durch Nierensteine
Nierensteine machen in der Regel keine Schwierigkeiten, da die meisten von ihnen ohnehin so klein sind, dass sie den Körper ohne äußeres Zutun verlassen. Daher wissen viele Patienten nicht einmal, dass ihr Körper zur Steinbildung neigt. Größere Steine in ungünstiger Lage können jedoch starke Beschwerden verursachen. Mitunter ist dann sogar ein ärztlicher Eingriff erforderlich.
Nierensteine (Harnsteine) sind kristalline Gebilde unterschiedlicher Größe und Form. Sie befinden sich in der Niere oder in einem der Harnwegorgane (Harnleiter, Harnblase, Harnröhre). Das Risiko, an Harnsteinen zu erkranken, nimmt ab dem 35. Lebensjahr zu. Wer schon einmal einen derartigen Fremdkörper in seinen Harnwegen hatte, kann im Laufe seines Lebens noch weitere von ihnen bilden.
Ursachen für Nierensteine
Was genau zur Steinbildung im Nierenbecken oder den ableitenden Harnwegen führt, ist medizinisch noch nicht umfassend geklärt. Als gesichert gilt jedoch, dass es Faktoren gibt, die die Entstehung der Steine begünstigen. Zu den Ursachen gehören- eine erbliche Veranlagung zur Steinbildung
- ein dauerhafter Flüssigkeitsmangel
- häufiges Schwitzen
- zu wenig körperliche Bewegung
- eine ungünstige Ernährung (zu viel Fett und Proteine)
- starkes Übergewicht
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- bestimmte Stoffwechselerkrankungen (Nebenschilddrüsenüberfunktion)
- Durchfall
- Harnwegsinfekte
- angeborene Enzymdefekte (primäre Hyperoxalasie)
Symptome und Behandlung bei Nierensteinen
Größere Nierensteine können eine schwere Nierenkolik auslösen. Der Patient leidet dann an heftigen stechenden, krampfartigen Schmerzen im Unterbauch und Rücken, die oft von Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen und Verstopfung begleitet werden. Rutscht der Stein vom Nierenbecken in den Harnleiter, kann er dort eine Harnleiterkolik auslösen. Dann hat der Betroffene auch in der Leistengegend und im Bereich der Genitalien starke Schmerzen.
Zur Behandlung der im Rahmen einer Kolik auftretenden Schmerzen erhält der Patient eine Injektion mit einem krampflösenden Schmerzmittel. Festsitzende Steine werden mit Stoßwellen extrakorporal zertrümmert oder über einen Hautschnitt mithilfe eines Endoskops zerstückelt und aus dem Körper entfernt (perkutane Nephrolitholapaxie).
Schmerzen der Nieren bei Frauen
Bei Frauen sind diese Beschwerden häufig das Resultat einer Nierenbeckenentzündung. Das kann ganz plötzlich auftreten, aber auch während einer Schwangerschaft. Eine andere Ursache ist eine vorangegangene Blasenentzündung, wobei auch Harnleiter und Nierenbecken betroffen sind und von Bakterien befallen werden. Die Bakterien gelangen über den Harnleiter aus der Blase in den Organismus.
Seltener können Schmerzen in diesem Organ auch während der Regelblutung auftreten. Weitere Ursachen könnten:
- Eine falsche Ernährung
- Zu geringe Bewegung,
- Zu geringe Flüssigkeitszufuhr
Funktionsstörungen können gleichfalls durch Medikamente, durch Zysten oder Nierentumore entstehen. Aber auch:
- Ein sehr hoher Blutdruck
- Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes Typ 2
Die Nierenbeckenentzündung
Bei der Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Nierenbeckens, die durch Bakterien verursacht wird. Das Nierenbecken befindet sich in der Nähe des Harnleiters. Es besteht aus einem rundlichen Bindegewebesack, der sich trichterförmig zum Harnleiter hin verengt. In ihm sammelt sich der in den Nieren produzierte Urin und fließt dann über der Harnleiter in die Blase ab. Gelangen Krankheitserreger in das Nierenbecken, können sie dort eine akute aufsteigende Infektion verursachen. Die Mehrheit der Erkrankten sind weiblichen Geschlechts. Bei weiblichen Patienten ist meist Escherichia coli der Auslöser. Dieser Krankheitserreger gehört zur natürlichen Darmflora und kann durch falsche Intim-Hygiene in die Harnwege gelangen.
Behandlung Nierenbeckenentzündung
Zur Behandlung einer akuten Pyelonephritis verschreibt der Facharzt für Urologie anfangs ein hochdosiertes Breitbandantibiotikum. Ist das verursachende Bakterium identifiziert, erhält der Kranke dann das auf den Erreger abgestimmte Medikament. Die zusätzliche Einnahme entzündungshemmender und fiebersenkender Mittel lindert die Beschwerden und beschleunigt den Heilungsprozess. Der Betroffene muss während der Erkrankung das Bett hüten und möglichst viel trinken, um die Krankheitskeime schnell auszuschwemmen. Leidet der Betroffene noch zusätzlich an erschwertem Wasserlassen, muss dies nach Feststellen der Ursache ebenfalls behandelt werden.
Symptome bei Nierenbeckenentzündung und Insuffizienz
Nierenbeckenentzündung
- Kopfschmerzen
- heftige Schmerzen in den Bauchseiten
- Fieber
- erhöhter Puls
- starke Abgeschlagenheit
- schweres Krankheitsgefühl
- Appetitmangel
- Schüttelfrost
- leichte Übelkeit
- Bauchschmerzen
Niereninsuffizienz
- vermehrte Urinproduktion
- Rückenschmerzen
- Bluthochdruck
- Blutarmut (Anämie)
- starke Gewichtsabnahme
- Abgeschlagenheit
- getrübter, rötlicher Urin
- Magen-Darm-Probleme (Übelkeit, Erbrechen)
- gestörter Elektrolythaushalt
Die Niereninsuffizienz
Eine unbehandelte Nierenschwäche endet stets tödlich. Bei Männern hat die Erkrankung unbehandelt einen schnelleren Verlauf als bei Frauen. Da die Nieren die notwendige Entgiftung des Körpers übernehmen, kommt es bei einer geschwächten Nierenfunktion zur Schädigung wichtiger Organe: Die harnpflichtigen Stoffwechselendprodukte, Medikamentenrückstände und Lebensmittelgifte reichern sich im Körper an und führen zu diversen Symptomen. Ist das Nierengewebe nur leicht beeinträchtigt, können die Nieren ihre Aufgabe noch über Jahre hinweg erfüllen. Problematisch wird es jedoch, wenn mindestens 50 % des Gewebes geschädigt sind: Die Nierenfunktion nimmt dann stark ab.
Stadien der Nierenerkrankung
- Im ersten Stadium der Nierenkrankheit liegt die Harnmenge noch im normalen Bereich. Eine leichte Niereninsuffizienz liegt vor, wenn die Nieren 60 bis 89 ml Harn produzieren.
- Bei mäßiger Nierenschwäche beträgt sie 30 bis 59 ml, bei schwerem Nierenversagen 15 bis 29 ml.
- Im Endstadium treten die toxischen Substanzen ins Blut über, sodass der Patient eine Urämie (Harnvergiftung) erleidet. Wird er dann nicht schnellstens intensivmedizinisch behandelt, ist ein urämisches Koma die Folge. Im letzten Stadium der Erkrankung lebt nur noch jeder zweite Betroffene länger als zehn Jahre.
Hausmittel bei Schmerzen der Nieren
Auch einige Hausmittel und Naturheilverfahren sind bei Nierenproblemen schon sehr wirksam. Das betrifft gerade Kinder, bei denen die Behandlung zunächst lieber ohne chemische Produkte erfolgen sollte. Erst wenn die Beschwerden stärker werden, muss die Behandlung durch einen Mediziner erfolgen.
- Wichtig bleibt eine Wärmetherapie.
- Diese kann durch ätherische Öle oder ein Körnerkissen begleitet werden.
- Auch die Einnahme von Leinsamen kann schmerzlindernd wirken
- Neben viel Wasser sind auch Nieren- oder Löwenzahntee hilfreich, da diese dabei helfen, Bakterien und Schadstoffe besser aus dem Körper zu schwämmen.
Auf natürlichem Weg können sogar teilweise Nierensteine behandelt werden, z. B.
- durch den Samen der Wassermelone oder durch das Trinken von Zitronensaft in heißem Wasser. Giftstoffe werden so aus dem Körper abtransportiert.
- Sellerie, Kohl oder Petersilie wirken daneben besonders entzündungshemmend und harntreibend, liefern wichtige Vitamine und Spurenelemente.
Alternativen zur Schmerztherapie
Neben der Schmerztherapie gibt es auch Verfahren der Magnetfeld-Therapie, Hochton-Therapie und TENS-Therapie. Ein psychologisches Training kann im Sinne der Schmerzbewältigung sinnvoll sein, genauso werden meistens geeignete Diäten verschrieben oder eine Schmerzbehandlung durch Akupunktur. Während eines Klinikaufenthalts werden Nierenstörungen dann durch Medikamente, durch Infusionen und Spasmolytika gelindert.
Nierenschmerzen vorbeugen
Um dem Entstehen einer Pyelonephritis und auch Nierensteinen vorzubeugen, sollten Sie täglich viel Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten mehrere Liter über den Tag verteilt. Erkranken Sie jährlich an mehr als vier Harnwegsinfektionen, ist es ratsam, ein halbes Jahr lang ein niedrig dosiertes Antibiotikum prophylaktisch einzunehmen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann ebenfalls dazu beitragen, dass es zu keiner Steinbildung kommt.
Einer chronischen Nierenschwäche können Sie vorbeugen, indem Sie möglicherweise vorhandene Grunderkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck rechtzeitig behandeln lassen und sämtliche Verhaltensweisen abstellen, die sich nierenschädigend auswirken könnten. Dazu gehört auch der Verzicht auf bestimmte Schmerzmittel. Außerdem sollten Sie Blasen- und Nierenentzündungen unbedingt ärztlich behandeln lassen.