Kopfschmerzen: Arten erkennen und mit Medikamenten richtig behandeln
Inhaltsverzeichnis
- Primäre und sekundäre Kopfschmerzen
- Spannungskopfschmerzen
- Symptome
- Auslöser
- Hinterkopfschmerzen
- Cluster Kopfschmerzen
- Symptome
- Auslöser
- Kopfschmerzen in der Stirn
- Ärztliche Behandlung
- Medikamente bei Kopfschmerzen
- Triptane
- Hausmittel bei Kopfschmerzen
- Mineralerde
- Vanille
- Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
- Kopfschmerzen bei Kindern
Fast jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens einmal unter Kopfweh. Das Empfinden von Schmerzen im Bereich der empfindlichen Organe im Kopf zählt damit, neben Rückenschmerzen, zu den häufigsten Schmerzleiden überhaupt. In der Medizin werden Kopfschmerzen in zwei Gruppen eingeteilt.
Primäre und sekundäre Kopfschmerzen
Bei den sogenannten primären Schmerzen lässt sich der Kopfschmerz nicht auf eine eindeutige Ursache zurückführen. Sie werden deshalb als eigenständige Krankheit eingestuft. Zu dieser Gruppe gehören neben der Migräne auch diverse andere tregemino-autonome Formen von Kopfschmerzen sowie Spannungskopfschmerz.
Sekundäre Kopfschmerzen haben hingegen konkrete Ursachen. Sie sind ein Anzeichen dafür, dass ein gesundheitliches Ungleichgewicht im Körper besteht. Diese Art von Kopfschmerz kann unter anderem auf Blutungen, intrakranielle Tumore oder Traumata zurückzuführen sein.
Spannungskopfschmerzen
Bei Spannungskopfschmerzen handelt sich um leichte bis mittelschwere Schmerzen, die im gesamten Kopfbereich auftreten können.
Grundsätzlich lassen sich Spannungskopfschmerzen in zwei verschiedene Verlaufsformen unterscheiden. Die Medizin differenziert in diesem Fall zwischen gelegentlich auftretenden und chronischen Spannungskopfschmerzen. Ein chronischer Spannungskopfschmerz liegt laut Medizin dann vor, wenn sich die Schmerzen während eines Monats mindestens an 15 Tagen oder an 180 Tagen pro Jahr bemerkbar machen.
Symptome
- Drückende und dumpfe Kopfschmerzen
- Treten meistens beidseitig auf
- Vom Betroffenen jedoch nur schwer zu lokalisieren
- Schmerzgefühl: „schraubstockartig“ bzw. Gefühl von „Band um den Kopf“
- Keine Verschlimmerung der Beschwerden durch körperliche Anstrengung
Die Dauer der Schmerzen kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen und zwischen wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen reichen.
Auslöser
Oftmals sind bei Spannungskopfschmerzen die Nacken- und Halsmuskulatur beteiligt. Dies macht sich unter anderem durch eine verspannte Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich bemerkbar. Auch Stress kann zu Spannungskopfschmerzen führen. Stressphasen quittiert der Körper mancher Menschen mit einer Verspannung der Muskulatur im Nacken. Verschiedene Wissenschaftler sehen zusätzlich einen Zusammenhang von kieferorthopädischen Problemen und Spannungskopfschmerzen.
Hinterkopfschmerzen
Vergleichsweise viele Menschen sind von Hinterkopfschmerzen betroffen, wobei in den meisten Fällen harmlose Gründe hinter den Kopfschmerzen stecken. Hinterkopfschmerzen und Spannungskopfschmerzen können entweder separat oder in Kombination mit weiteren Symptomen auftreten. Typische Begleiterscheinungen von solchen Kopfschmerzen können Übelkeit, Schwindel und Sehprobleme sein.
Primäre Kopfschmerzen im Hinterkopfbereich können Folge von Verletzungen am Hinterkopf sein. In diesem Fall sind also Einwirkungen von Gewalt oder Unfälle für die Schmerzen verantwortlich.
Sekundäre Hinterkopfschmerzen hingegen sind Begleitsymptome anderer Erkrankungen oder können auch bei Verspannungen auftreten. Dementsprechend lassen sich Spannungskopfschmerzen ebenfalls als sekundäre Kopfschmerzen kategorisieren.
Cluster Kopfschmerzen
Clusterkopfschmerzen sind schwere Kopfschmerzerkrankungen, die in Sachen Schmerzintensität sogar Migräne-Anfälle übertreffen können. Oftmals treten die Schmerzen attackenartig im Stirn- und Augenbereich auf. Ebenso charakteristisch ist ihr periodisches Auftreten. So wechseln sich akute Schmerzanfälle mit schmerzfreien Phasen ab. Die genauen Ursachen für das Auftreten von Clusterkopfschmerzen sind bisher noch nicht geklärt, bekannt sind jedoch einige Faktoren, die solche Schmerzen auslösen können, wie etwa Hitze oder Alkohol. Zur Linderung der Beschwerden beim Patienten werden in der Akuttherapie vor allem Medikamente eingesetzt.
Allein in Deutschland leiden etwa 120.000 Personen regelmäßig unter Clusterkopfschmerzen. Besonders häufig erkranken Männer zwischen 20 und 40 Jahren daran. Frauen sind dreimal seltener von Clusterkopfschmerzen betroffen als Männer. Diese Attacken können durchschnittlich 15 bis 180 Minuten dauern und mehrmals am Tag auftreten.
Symptome
- Einseitige und attackenartige Schmerzen im Augen- und Stirnbereich.
- Schneidender und bohrender Schmerz
- Niemals gleichzeitig auf beiden Seiten des Kopfes
- Nur in sehr seltenen Fällen wechselt der Schmerz im Laufe einer Attacke die Seite
- Patienten fühlen sich während einer Clusterkopfschmerzen-Attacke sehr unruhig
- Ständig im Zimmer umher laufen oder wippen mit dem Oberkörper
Auslöser
- Histamin: Schokolade, Tomaten, Rotwein, Erdbeeren
- Alkohol
- Extreme Hitze
- Flackerndes Licht
Kopfschmerzen in der Stirn
Geht es um Schmerzen in Stirnregion, so gibt es keine Altersunterschiede. Auf den Punkt gebracht bedeutet dies, dass bereits Kinder betroffen sein können. Dabei können sich Kopfschmerzen bei jedem Betroffenen anders bemerkbar machen. Von einem Stechen oder unangenehmen Druckgefühl bis hin zu einem ziehenden Schmerz, der sich bis in die Schläfen erstreckt, bietet sich ein breites Spektrum an potentiellen Varianten. Stress, Schlafmangel und Überbelastung sind bezeichnend für die moderne Leistungsgesellschaft. Die negativen Auswirkungen bleiben nicht aus.
Ärztliche Behandlung
Zwar erweisen sich die bis dato behandelten Kopfschmerzarten als ausgesprochen unangenehm, jedoch sind sie in der Regel nicht lebensbedrohlich. Da es jedoch weitaus ernstere Ursachen für einseitige Kopfschmerzen gibt, ist die Rücksprache mit einem Mediziner erforderlich. Denn erst nach einer eingehenden Untersuchung durch den Spezialisten können Sie ausschließen, dass Ihre Beschwerden beispielsweise durch einen Hirntumor oder Hirnblutung hervorgerufen werden. Sollten Sie in jüngster Vergangenheit Opfer eines Unfalls geworden sein, bei dem Ihr Kopf in Mitleidenschaft gezogen wurde, so ist ebenfalls größte Vorsicht geboten. Schließlich kann dieser nicht nur in einer temporären Gehirnerschütterung resultieren, sondern auch zu bleibenden Schäden führen.
Medikamente bei Kopfschmerzen
Zu den bekanntesten Mitteln zählen neben Paracetamol und Ibuprofen auch Acetylsalicylsäure und verschiedene Kombipräparate. Diese bieten den Vorteil, dass sie in der Regel rasch und zuverlässig wirken und nur wenige Nebenwirkungen bekannt sind. Oft empfehlen Mediziner Kombinationspräparate, weil hier die einzelnen Stoffe niedriger dosiert werden und das Präparat insgesamt besser hilft.
Triptane
Als besonders wirksam haben sich gegen Clusterkopfschmerzen und Migräne sogenannte Triptane erwiesen. Triptane können entweder in Form eines Nasensprays verabreicht oder in das Unterhautfettgewebe gespritzt werden. Alternativ lassen sie sich auch in Form von Tabletten einnehmen, was vor allem bei längeren Schmerzattacken sinnvoll ist. Zur Vorbeugung eignen sich Triptane hingegen nicht, da sie selbst Kopfschmerzen verursachen können, wenn sie dauerhaft eingenommen werden.
Hausmittel bei Kopfschmerzen
Schlaf, Bewegung, hinreichend Wasser und Nahrungsergänzung bei Nährstoffmangel sind therapierelevant. Gegen Spannungskopfschmerzen gibt es viele Tipps: Neben leichten Massagen der Stirn und Schläfen helfen Entspannungstechniken wie Yoga oder alternativmedizinische Verfahren wie Akupunktur. Auch Hausmittel wie verdünntes Pfefferminzöl lindern die Symptomatik.
Mineralerde
Liegen Ihre Beschwerden vor allem in einem belasteten Organismus begründet, so kann Mineralerde die Lösung sein. Dazu wird jeweils ein Teelöffel der gehaltvollen Substanz dreimal täglich in einem großen Glas Wasser aufgelöst. Einen doppelten Effekt erzielen Sie, wenn Sie zusätzlich eine Packung mit flüssiger Mineralerde auf die Stirn legen und sich rund eine Stunde lang entspannen.
Vanille
Wer unter Kopfschmerzen leidet, sollte die Kraft von Kräutern und Gewürzen nicht unterschätzen. Bereits in der ägyptischen Hochkultur sorgte die Entdeckung der wundersamen Heilkräfte reiner Vanille für Aufregung. Eugenol: So lautet der Name des ätherischen Öles, das für die schmerzstillende und antiseptische Wirkung der natürlichen Vanille verantwortlich ist. Geben Sie einen Teelöffel aus reinem Vanille-Extrakt in ein Glas Wasser und trinken Sie es, bevor Sie schlafen gehen, so werden Sie schnell in den Genuss einer deutlichen Linderung Ihrer Beschwerden kommen.
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Zwar sind Kopfschmerzen laut Experten keine typischen Schwangerschaftsbeschwerden, trotzdem beklagen viele Frauen besonders in den ersten drei Monaten die Schmerzsymptomatik. Schwangere Migränepatientinnen leiden wegen der Hormonumstellungen wiederum an geringeren Krankheitsschüben. Mit Baby im Bauch verändert sich alles. Der Hormonhaushalt steht Kopf, die Nährstoffversorgung muss plötzlich Zweien genügen, auf Konsumgifte wie Koffein verzichten werdende Mütter und typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen bedeuten Stress. Leichte Kopfschmerzen sind in den ersten SSW oft auf Hormonumstellungen und Müdigkeit zurückzuführen. Außerdem spielt die Ernährung eine Rolle.
Ursachen
- Progesteron-Erhöhung
- zu wenig Schlaf
- Flüssigkeitsmangel
- Mangelversorgungen mit Eisen
- niedriger Blutdruck durch Bewegungsarmut
- Sauerstoffunterversorgung
- Koffeinentzug
- mehrgewichts- & haltungsbedingte Verspannungen
- niedriger Blutzuckerspiegel
Symptome
- Müdigkeit
- Erschöftung
- Schwindel
- Haut - & Stoffwechselveränderungen
- Schmerzen im Bereich von Rücken & Nacken
- Übelkeit
- Erbrechen
- Sehstörungen
Kopfschmerzen bei Kindern
Die Zahl der Kinder, die von Kopfschmerzen als eigenständige Erkrankung betroffen sind, steigt rasant. Neben äußeren Faktoren sehen Experten den Grund für diese Entwicklung vor allem in der Psyche. Denn Stress, chronischer Zeitmangel und der allgegenwärtige Zwang, sich und seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, macht selbst vor Kleinkindern nicht halt. Grelles Licht, das in den Augen brennt, eine rauchgeschwängerte Luft, Lärm und Hitze: So lauten nur einige der unvorteilhaften Rahmenbedingungen, die nicht nur bei Kindern schnell zu Schmerzen in der Kopfregion führen.
Vorab ist an dieser Stelle darauf zu verweisen, dass Sie Ihrem Kind keinesfalls konventionelle Schmerzmittel verabreichen sollten. Denn diese sind in Bezug auf Zusammensetzung und Dosierung für den ausschließlichen Einsatz bei Erwachsenen gedacht. Schlaf ist auch in diesem Fall wie immer die beste Medizin. Eine leichte Massage der Schläfen mit Pfefferminzöl und kühlende Umschläge für die Stirn: Das sind auf den Punkt gebracht bewährte Therapiemethoden.