Posttraumatische Belastungsstörung: Eingeschränktes Leben durch seelischer Last
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung?
- Wie kommt es zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung?
- Welche Ursachen und Symptome sind typisch bei PTBS?
- Welche Symptome treten bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung auf?
- Häufige Fragen zum Thema Posttraumatische Belastungsstörung
- Wie diagnostiziert man eine Posttraumatische Belastungsstörung?
- Wie behandelt man eine Posttraumatische Belastungsstörung?
Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung?
Seelische Verletzungen durch belastende Erlebnisse und Erfahrungen lösen bei manchen Betroffenen eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) aus. Eine psychische Wunde entsteht immer dann, wenn sich eine Person in einer lebensbedrohlichen Situation befindet, auf die sie nicht reagieren kann und die in der Folge extreme Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit hervorruft. Dazu gehören Situationen, die nicht im normalen menschlichen Alltag vorkommen. Da es im Rahmen der Posttraumatischen Belastungsstörung zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome kommen kann, nennt man sie auch Posttraumatisches Belastungssyndrom.Wie kommt es zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung?
In der die Posttraumatische Belastungsstörung auslösenden Situation zeigt das Opfer eine akute Belastungsreaktion: Es kann meist überhaupt nicht reagieren, da es seelisch überfordert ist. Es steht unter Schock. Auf diese Weise versucht der Körper, sein Überleben in der Gefahrensituation zu sichern. Löst sich der Schock, kommt es zu extremer Angst und Hilflosigkeit. Die Posttraumatische Belastungsstörung tritt innerhalb eines halben Jahres nach dem Ereignis auf. Mitunter kann es sogar noch Jahre nach der akuten Belastungsreaktion zu Symptomen kommen.
Menschen, die nur wenig soziale Unterstützung durch Angehörige und Freunde haben, sind besonders gefährdet. Dasselbe gilt für Personen, die autoritär erzogen und darunter gelitten haben und für psychisch Kranke. Sehr starke und/oder über einen längeren Zeitraum erfolgende psychische Traumatisierungen verursachen komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen. Die Opfer zeigen gravierende Persönlichkeitsveränderungen.
Welche Ursachen und Symptome sind typisch bei PTBS?
Ursachen
- Überfälle mit Verletzungsfolgen
- Unfälle
- Vergewaltigung
- Folter
- Kindesmissbrauch
- Krieg
- Naturkatastrophen
Symptome
- Konzentrationsschwierigkeiten
- permanente innere Angespanntheit
- erhöhte Schreckhaftigkeit
- Angst, die sich bis zur Panik steigern kann
- Reizbarkeit bis hin zu Wutausbrüchen
- Flashbacks
- Verdrängungs- und Vermeidungsverhalten
- eine oft lückenhafte Erinnerung an das auslösende Ereignis
Welche Symptome treten bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung auf?
In der Folgezeit wirkt sich die psychische Belastung auch körperlich aus: Der Betroffene hat Schlafstörungen und kann sich tagsüber schlecht konzentrieren, da er meint, sein Umfeld ständig wachsam im Auge behalten zu müssen. Er wird immer weniger belastbar, was mitunter sogar zum Arbeitsplatzverlust führt. Oft treten auch Albträume auf, die mit dem belastenden Ereignis in Verbindung stehen.
Verspürt er Angst, kommt es zu Zittern, Herzrasen, Luftnot, Schwindel und Schweißausbrüchen. Der Verlust der Lebensfreude verursacht Frustration und aggressives Verhalten. Sein ständiges Vermeidungsverhalten lässt ihn zusehends innerlich abstumpfen. Oft sind Depressionen die Folge.
Häufige Fragen zum Thema Posttraumatische Belastungsstörung
Wie verhalten sich Personen die an einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung leiden?
Wie verhalten sich Personen die an einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung leiden?
- selbstverletzendes Verhalten
- Selbstmordgedanken bis hin zum Suizid
- schwere körperliche Beschwerden ohne physische Ursachen
- Neigung zu Suchtverhalten (Alkohol, Drogen)
Da sie das Gefühl haben, ihre Umgebung ständig kontrollieren zu müssen, kann es zu starken Aufmerksamkeitsstörungen (dissoziativen Zuständen) kommen: Andere Menschen und Ereignisse werden kurzzeitig als irreal empfunden.
Was bedeutet Angst im Zusammenhang mit PTBS?
Was bedeutet Angst im Zusammenhang mit PTBS?
Wer einmal abends in einem Park überfallen wurde und schwere Verletzungen erlitten hat, meidet dann oft diesen speziellen Ort. Erlebt er dann immer wieder Flashbacks, traut er sich überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Er reagiert misstrauisch auf harmlose Annäherungsversuche anderer Menschen und zieht sich immer mehr aus dem sozialen Umfeld zurück. Nur die soziale Isolation bietet dem Traumatisierten die Sicherheit, die er zum Überleben braucht.
Wie diagnostiziert man eine Posttraumatische Belastungsstörung?
Da die Symptome auch im Rahmen einer Borderline-Störung auftreten, muss der Untersuchende sie zuerst diagnostisch abgrenzen. Zur Sicherung der Diagnose setzt er den SKID-I Test ein. Um weitere Informationen zu erhalten, führt der Psychotherapeut den Clinician-Administered PTSD Scale durch. Mithilfe dieses Tests erfährt er Einzelheiten über das auslösende Trauma. Ein weiterer Test-Teil beschäftigt sich mit den beim Patienten vorhandenen Symptomen (Art, Intensität, Häufigkeit ihres Auftretens). In einem weiteren Untersuchungsteil muss sich der Befragte dazu äußern, ob er an Depressionen leidet und Selbstmordgedanken hat. Um zu erfahren, ob er an einer schweren Form der PTBS leidet, macht man den SIDES-Test. Seine deutsche Version heißt Interview zur komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (I-KPTBS).