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Osteoporose vorbeugen - Knochenstärkung für Senioren

Manuela Hildebrand

Manuela Hildebrand

Bei Osteoporose handelt es sich um eine Erkrankung, bei welcher die Knochendichte abnimmt und es leicht zu Knochenbrüchen kommt. Osteoporose (auch Knochenschwund) gilt als weit verbreitet und tritt in erster Linie bei älteren Menschen auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Erfahren Sie hier mehr über Osteoporose und mit welchen Maßnahmen Sie der Erkrankung vorbeugen können.

Frau mit Schmerzen wegen Osteoporose

Inhaltsverzeichnis

Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine Erkrankung des Skelettsystems. Gekennzeichnet wird diese Krankheit dadurch, dass Knochendichte sowie die Festigkeit und Qualität der Knochen abnehmen. Dadurch steigt das Risiko für Knochenbrüche und Verletzungen. Selbst eine geringe Belastung oder leichte Traumata können zu Knochenbrüchen führen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Grundsätzlich nimmt die Knochendichte bei Menschen im Laufe des Lebens ab. Wer von Osteoporose betroffen ist, hat jedoch mit einer deutlich stärker abnehmenden Knochendichte zu kämpfen.

Die Knochen setzen sich aus einem komplexen Netzwerk zusammen. Beteiligt sind daran unter anderem Kollagen und Mineralien. Insbesondere Mineralien wie Phosphor und Calcium spielen eine wichtige Rolle. Ist der Knochenstoffwechsel gestört, so führt dies dazu, dass die Knochen schwach und porös werden und anfälliger für Knochenbrüche sind. Häufig entwickelt sich die Erkrankung über mehrere Jahre, ohne dass bestimmte Symptome auftreten. Frakturen, die besonders häufig mit dem Knochenschwund in Verbindung stehen, sind Handgelenksfrakturen, Wirbelkörperfrakturen sowie Hüftfrakturen.

In den meisten Fällen betrifft die Erkrankung ältere Menschen. Vor allem Frauen nach den Wechseljahren sind häufig von einer abnehmenden Knochendichte betroffen. Es können jedoch auch jüngere Menschen an Knochenschwund erkranken. Bestimmte Risikofaktoren wie hormonelle Veränderungen, genetische Disposition, geringe Knochenmasse, ungesunde Ernährung, Rauchen, bestimmte Medikamente und starker Alkoholkonsum können zur Entstehung der Erkrankung beitragen. Es handelt sich um eine ernste Erkrankung, welche die Lebensqualität Betroffener deutlich beeinträchtigen kann. Durch vorbeugende Maßnahmen sowie die Früherkennung der Erkrankung kann jedoch einiges getan werden, um die mit einer Osteoporose verbundenen Risiken zu minimieren.

Osteoporose auf einen Blick

  • Früherkennung ist entscheidend: Oft beginnt Osteoporose unbemerkt – eine rechtzeitige Diagnose kann das Fortschreiten der Krankheit erheblich verlangsamen.
  • Vorbeugung durch Lebensstil: Aktive Bewegung und eine calciumreiche Ernährung können das Risiko einer Osteoporose deutlich mindern.
  • Vielfältige Behandlungsmöglichkeiten: Von Medikamenten bis hin zu speziellen Sportarten – die Therapieoptionen sind breit gefächert und individuell anpassbar.
  • Risikofaktoren erkennen: Genetische Disposition und hormonelle Veränderungen sind wichtige, nicht beeinflussbare Risikofaktoren für Osteoporose.
Normaler Knochen und Osteoporose

Welche Ursachen stecken hinter einer Osteoporose?

Im besten Fall besteht ein Gleichgewicht zwischen Knochenabbau und Knochenaufbau. Im Rahmen dieses Prozesses erneuert sich das Knochengewebe laufend. Nun gibt es einige Ursachen, die den Knochenstoffwechsel aus der Balance bringen und die Entstehung einer Osteoporose begünstigen können.

Eine mögliche Ursache dieser Erkrankung ist das Lebensalter. Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochendichte ab. Ist ein bestimmter Punkt überschritten, wird Knochenschwund diagnostiziert. Hormonelle Veränderungen haben ebenfalls einen Einfluss auf die Knochendichte. Geschlechtshormone wie Testosteron und Östrogen sind am Knochenstoffwechsel beteiligt. Bei Frauen tritt ein Östrogenmangel häufig nach den Wechseljahren ein und dieser wird mit dem Auftreten von Knochenschwund in Verbindung gebracht.

Weitere mögliche Ursachen sind Schilddrüsenerkrankungen sowie chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder Asthma. Die Einnahme bestimmter Medikamente wie Cortison kann das Risiko ebenfalls erhöhen. Bei manchen Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln sowie Darmentzündungen gelangen zu wenige Nährstoffe und Mineralien ins Blut. Die Folge davon kann ein Nährstoffmangel sein. Dieser Mangel kann wiederum zu einer Osteoporose führen.

Osteoporose

mehr

Verschiedene Formen der Osteoporose

Bei der Osteoporose wird eine Unterscheidung in zwei verschiedene Formen unternommen. Je nach Ursache unterscheidet man zwischen der primären und der sekundären Form:

Primäre Osteoporose

Bei dieser Form des Knochenschwunds ist keine klare Ursache auszumachen. Man spricht dann von einer primären beziehungsweise idiopathischen Osteoporose. Es können zwar Risikofaktoren wie das Geschlecht und ein hohes Lebensalter vorliegen, allerdings führen diese Faktoren nicht in jedem Fall zu einem Verlust der Knochenmasse. In 90 Prozent der Fälle geht man von der primären Form aus. Die primäre Form wird in zwei Typen unterteilt. Unter Typ 1 fallen Frauen, die nach der Menopause mit der Erkrankung zu kämpfen haben. Zu Typ 2 werden alle Fälle gezählt, die mit einem hohen Lebensalter in Verbindung stehen. Man spricht dann von einer senilen Osteoporose. Diese betrifft Menschen ab einem Alter von 70 Jahren.

Sekundäre Osteoporose

Diese Form der Erkrankung tritt als Begleiterscheinung oder in Folge anderer Erkrankungen auf. Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes mellitus können die Grunderkrankung sein. Auch bestimmte Medikamente wie das oben erwähnte Cortison begünstigen die sekundäre Form des Knochenschwunds.

Allerdings kann eine Einteilung nicht nur in Bezug auf die Ursache vorgenommen werden. Auch der Schweregrad der Erkrankung wird von Medizinern zur Einteilung genutzt. Unterschieden werden leichte Formen beziehungsweise eine Vorstufe des Knochenschwunds und die schwere Osteoporose. Bei der schweren, manifesten Form ist es bereits zu einem Knochenbruch gekommen. Die Vorstufe ist auch als Osteopenie bekannt.

Gebrochenes Bein - Folge von Osteoporose

Folgende Symptome können Anzeichen einer Osteoporose sein:

  • Unsicheres Gangbild
  • Dauerhafte Rückenschmerzen
  • Verkürzter Rumpf
  • Verlust an Körpergröße übersteigt vier Zentimeter pro Jahr
  • Typische Körperform mit vorgewölbtem Unterbauch (Osteoporosebäuchlein), Hohlkreuz und Buckel
  • Geringerer Abstand zwischen Becken und Rippen

In den meisten Fällen verursacht ein Knochenbruch starke Schmerzen. In manchen Fällen bleiben Knochenbrüche, insbesondere an den Wirbelkörpern, jedoch unbemerkt. Experten empfehlen eine Untersuchung auf Osteoporose bei Menschen über 50, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

  • Es kommt zu Knochenbrüchen, auch wenn keine große Krafteinwirkung beteiligt war. Man spricht hier auch von Spontanfrakturen oder Fragilitätsfrakturen.
  • Es liegen Risikofaktoren vor, welche die Entstehung von Knochenbrüchen begünstigen könnten.
  • Es wurde eine Erkrankung festgestellt, welche Einfluss auf die Knochen und die Knochendichte nimmt.

Häufig kommt es innerhalb eines Jahres zu einem weiteren Knochenbruch, wenn der erste Knochenbruch durch eine Osteoporose bedingt worden ist. Grundsätzlich wird Menschen ab einem Alter von 70 Jahren dazu geraten, sich regelmäßig auf Osteoporose untersuchen zu lassen. Wichtig ist auch, ab diesem Alter, die Neigung zu Stürzen zu kontrollieren.

Welche Risikofaktoren werden mit Osteoporose in Verbindung gebracht?

Es gibt einige Risikofaktoren, welche die Entstehung einer Osteoporose begünstigen können. Manche davon können wir durch Anpassungen unseres Lebensstils beeinflussen. Andere sind nicht beeinflussbar. Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich mit möglichen Risikofaktoren zu beschäftigen, um dem Verlust der Knochenmasse frühzeitig entgegenzusteuern.

Mann und Frau joggen

Welche Faktoren kann man selbst beeinflussen?

Folgende Faktoren können Sie selbst beeinflussen, wenn Sie das Risiko für Knochenschwund minimieren möchten

Beeinflussbare Faktoren

Bewegungsmangel

Zu wenig Bewegung gilt als großer Risikofaktor für die Entwicklung einer Osteoporose. Gefährdet sind vor allem Menschen, die bettlägerig sind oder sich aus anderen Gründen zu selten bewegen. Wenn gesundheitlich nichts dagegenspricht, sollten Sie viel Bewegung an der frischen Luft in den Alltag einbauen. Zusätzlich sind regelmäßiges Ausdauertraining wie Laufen, Schwimmen und Radfahren sowie Krafttraining zur Stärkung der Knochen sinnvoll.

Verzicht auf Genussmittel

Rauchen erhöht das Risiko einer Osteoporose um das doppelte. Bislang ist noch nicht abschließend geklärt, warum Rauchen einen so großen Risikofaktor für die Erkrankung darstellt. Der übermäßige Konsum von Alkohol stellt ebenfalls einen Risikofaktor dar. Koffeinhaltiger Kaffee zählt ebenfalls zu den Genussmitteln. Ab vier Tassen Kaffee täglich gilt Kaffeegenuss als Risikofaktor.

Einnahme bestimmter Medikamente

Medikamente können Nebenwirkungen haben. Zu diesen Nebenwirkungen kann die Verstärkung des Knochenabbaus gehören. Bei folgenden Medikamenten kann eine solche Nebenwirkung auftreten: Blutverdünner, Medikamente gegen Allergien, Asthma, Immunerkrankungen, Magenübersäuerung, Hormontherapie bei bestimmten Krebserkrankungen sowie Antiepileptika und Antidepressiva.

Einnahme der Antibabypille

Wird diese hormonelle Verhütungsmethode über mehrere Jahre hinweg verwendet, kann sich das Risiko für Knochenschwund erhöhen. Kritisch gesehen wird vor allem die Einnahme der Antibabypille bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Hier kann die Einnahme dieser hormonellen Verhütungsmethode dazu führen, dass der Knochenaufbau nicht in vollem Umfang stattfindet.

Geringes Gewicht

Bei Untergewicht ist die Knochendichte ebenfalls reduziert. In vielen Fällen kann der Knochenstoffwechsel nicht richtig ablaufen, weil wichtige Nährstoffe wie Calcium fehlen. Als untergewichtig gelten Menschen, deren BMI unter 20 liegt. Wichtig zu wissen: Man kann im Umkehrschluss nicht davon ausgehen, dass Übergewicht vor Osteoporose schützt und man automatisch ausreichend Nährstoffe zu sich nimmt. Liegt bereits eine Verringerung der Knochendichte vor, kann Übergewicht die mit der Erkrankung verbundenen Beschwerden sogar verstärken.

Welche Faktoren kann man nicht selbst beeinflussen?

Folgende Faktoren können bei der Entstehung einer Osteoporose ebenfalls eine Rolle spielen, diese sind jedoch nicht beeinflussbar:

Nicht beeinflussbare Faktoren

Familiäre Disposition

Genetische Faktoren können sich auf die Dichte der Knochen auswirken. Haben Mutter oder Vater oder beide Elternteile bereits einen Bruch des Oberschenkelhalsknochens erlitten, so gilt dies als Indiz für ein höheres Osteoporoserisiko.
Hormonelle Schwankungen: Häufig sind Frauen nach den Wechseljahren von der Erkrankung

Hormonelle Schwankungen

Häufig sind Frauen nach den Wechseljahren von der Erkrankung betroffen. Der Mangel an Östrogenen kann die Knochendichte ungünstig beeinflussen. Auch wenn die Eierstöcke oder die Gebärmutter entfernt wurden, kann dies den Hormonhaushalt von Frauen beeinflussen. Aber auch Männer können von hormonellen Veränderungen betroffen sein.

Schwangerschaft und Stillzeit

Ob die Knochen gut versorgt werden, hängt davon ab, ob ausreichend Calcium um vorhanden ist. In der Schwangerschaft und in der Stillzeit stellt der mütterliche Körper das Calcium dem Kind zur Verfügung. Das heißt, dass man in dieser Zeit genauer auf eine ausreichende Calciumversorgung achten muss.

Bestimmte Erkrankungen

Als Risikofaktor für eine Verringerung der Knochendichte gelten zudem bestimmte Krankheiten wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen, Epilepsie und damit die Einnahme von Antiepileptika, Magersucht, rheumatoide Arthritis, Herzinsuffizienz sowie die Entfernung des Magens.

Alter

Im Kindes- und Jugendalter setzt der Körper alles daran, um das Skelett aufzubauen. Bei jungen Erwachsenen ist dann irgendwann die maximale Knochendichte erreicht. Diese nimmt allerdings bereits ab dem 30. Lebensjahr wieder ab. Mit zunehmendem Alter und voranschreitendem Knochenabbau wird die Knochendichte geringer und das Risiko für Knochenbrüche steigt.

Wichtig zu wissen: Es gilt als sehr sinnvoll, bereits im Kindes- und Jugendalter größten Wert auf gesunde Ernährung und Bewegung zu legen, um eine möglichst hohe Knochendichte im jungen Erwachsenenalter zu erreichen. So kann man sich ein gewisses „Polster“ schaffen.
Wenn Sie einen oder mehrere Risikofaktoren bei sich feststellen, so sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf das Risiko einer Osteoporose an. Je früher man hier durch gezielte Maßnahmen entgegenwirken kann, desto besser kann man den Knochenschwund stoppen.

Arzt erklärt Dame das Röntgenbild

Wie wird Osteoporose diagnostiziert?

Wird die Abnahme der Knochendichte nicht erkannt, so schreitet die Erkrankung voran und es treten immer größere gesundheitliche Probleme auf. Eine frühzeitige Diagnose ist daher wichtig, um so schnell wie möglich mit der Osteoporose Therapie zu beginnen. Die Diagnostik umfasst bei dieser Erkrankung verschiedene Untersuchungen und Tests. Um das Risiko einer Osteoporose beurteilen zu können, wird die Knochendichte auch mithilfe einer Tabelle, welche das Alter und das Gewicht der Patientin oder des Patienten berücksichtigt, geschätzt. Diese Risikoeinschätzung mittels Tabelle hilft dabei zu entscheiden, ob und in welcher Form weitere Untersuchungen notwendig sind. Nach dieser Tabelle zur Risikoschätzung sind ältere Frauen mit einem niedrigen Gewicht besonders gefährdet.

Es ist sinnvoll, sich ärztlich beraten und auf Knochenschwund testen zu lassen, wenn oben genannte Risikofaktoren bei Ihnen vorliegen. Besteht ein begründeter Verdacht auf Osteoporose und kam es bereits zu einem Knochenbruch, sollten Sie ebenfalls einen Termin bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt vereinbaren. So kann die Diagnostik bei dieser Erkrankung ablaufen:

  • Im ersten Schritt erfolgt eine gründliche Anamnese bei der Ärztin oder beim Arzt. Sie berichten über Ihre Krankengeschichte und schildern mögliche Risikofaktoren. Zudem kann eine körperliche Untersuchung Aufschluss über Mobilität, unentdeckte Knochenbrüche sowie eine gewisse Sturzneigung geben.
  • Im nächsten Schritt erfolgt eine Knochendichtemessung (auch Osteodensitometrie). In der Regel wird eine Dual-Röntgen-Absorptiometrie (auch DXA beziehungsweise dual energy X-ray absorptiometry) durchgeführt. Früher war die DEXA (dual energy X-ray absorptiometry) üblich. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Röntgenuntersuchung gilt diese als deutlich strahlungsärmer. Gemessen wird in der Regel am Oberschenkelknochen und der Lendenwirbelsäule.

Stellt sich im Rahmen der Knochendichtemessung heraus, dass die Knochendichte tatsächlich zu gering ist, dann können weitere Untersuchungen folgen. Durch Blut- und Urinuntersuchungen soll beispielsweise ausgeschlossen werden, dass eine andere Erkrankung Ursache der geringen Werte ist. Im Rahmen einer Röntgenuntersuchung wird nach unentdeckten Knochenbrüchen gesucht und die Diagnose kann untermauert werden. Möchten Ärztin oder Arzt ganz sichergehen bei ihrer Diagnose, dann wird in manchen Fällen noch eine Biopsie angeordnet. Ist die Diagnose gesichert, so wird umgehend mit der Osteoporose Therapie begonnen.

Wichtig zu wissen: Die Kosten einer Knochendichtemessung werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur im Falle eines begründeten Verdachts auf Knochenschwund übernommen. Wurde bereits eine Osteoporose diagnostiziert, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine weitere Messung alle fünf Jahre.

Wie kann man eine Osteoporose behandeln?

Wer sich gesund ernährt, viel bewegt und generell einen gesunden Lebensstil pflegt, hat ein geringeres Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Wird die Krankheit jedoch diagnostiziert, muss mit der Behandlung schnell begonnen werden.

Nahrungsergänzungsmittel 

Es gibt einige Präparate, die das Voranschreiten einer Osteoporose hemmen können. Dabei spielt vor allem die Versorgung mit ausreichend Calcium sowie ausreichend Vitamin D eine wichtige Rolle. Wenn Sie sich ausgewogen ernähren, ist Ihr Calciumbedarf in der Regel gedeckt. Das gilt insbesondere dann, wenn Milch und Milchprodukte Teil Ihrer Ernährung sind. Liegt dennoch ein Mangel vor oder ernähren Sie sich ausschließlich vegan, können Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium eine sinnvolle Alternative sein.

Bei Vitamin D verhält es sich anders. Wir können Vitamin D nicht in ausreichender Menge über die Nahrung aufnehmen. Der menschliche Körper ist in der Lage, Vitamin D selbst zu bilden, allerdings muss er dafür lange genug der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Doch selbst im Sommer verhindern das Auftragen von Sonnenschutzmitteln und schützender Kleidung, dass viel Vitamin D produziert wird. Liegt hier ein Mangel vor, kann daher die Einnahme entsprechender Präparate ebenfalls sinnvoll sein.

Bei der Behandlung von Osteoporose werden grundsätzlich zwei Strategien verfolgt. Zum einen kann versucht werden, einen weiteren Knochenabbau zu verhindern. Zum anderen wird versucht, den Knochenaufbau zu fördern. Die Basisbehandlung einer Osteoporose sieht immer vor, Vitamin D und Kalzium bei Bedarf zu ergänzen.

Vitamin D

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Medikamente 

Sind neben dieser Basistherapie weitere Maßnahmen notwendig, so können auch Osteoporose Medikamente eingesetzt werden. Ist beispielsweise bereits ein Knochenbruch aufgetreten, dann werden in der Regel Medikamente aus der Gruppe der Bisphosphonate verordnet. Bisphosphonate helfen dabei, weitere Knochenbrüche zu verhindern und den Knochenabbau zu hemmen. Wirkstoffe wie Alendronat und Risedronat werden hier bevorzugt. Neben den Bisphosphonaten stehen auch Arzneimittel wie Denosumab, Romosozumab, Raloxifen, Östrogene und Teriparatid zur Verfügung. Östrogene helfen beispielsweise beim Knochenaufbau sowie beim Knochenerhalt. Teriparatid stimuliert die Knochenbildung, Romosozumab hilft beim Knochenaufbau und hemmt den Knochenabbau, Denosumab reduziert den Knochenabbau und Raloxifen senkt ebenfalls die Knochenabbaurate.

Die Basistherapie mit Vitamin D und Kalzium sollte immer durchgeführt werden. Die Medikamente werden optional von Ärztin oder Arzt zusätzlich verordnet. Es ist ratsam, alle drei bis fünf Jahre zu überprüfen, ob die Therapie noch angemessen ist.

Behandlung ohne Medikamente

Zur nicht-medikamentösen Behandlung der Erkrankung gehört vor allem Bewegung. Als besonders günstig gelten Sportarten wie Volleyball oder Tennis. Beide Sportarten wirken sich positiv auf die Knochendichte aus. Krafttraining ist ebenfalls sehr sinnvoll. Ausdauersportarten wirken sich weniger deutlich auf die Knochendichte aus, sind aber ebenfalls förderlich für die Gesundheit. Daneben ist Physiotherapie eine gute Möglichkeit, um Bewegungsabläufe und die Muskulatur zu trainieren. In manchen Fällen werden Hüftprotektoren eingesetzt. Ist das Sehvermögen eingeschränkt, so erhöht sich dadurch das Sturzrisiko. Ein Teil der Therapie kann daher die Überprüfung des Sehvermögens und das Verwenden einer entsprechenden Sehhilfe sein.

Mann bei der Physiotherapie

Wie kann ich einer Osteoporose vorbeugen?

Vielleicht erkennen Sie bei sich selbst einige Risikofaktoren oder Sie haben Fälle von Osteoporose in der Familie. Und jetzt fragen Sie sich, was Sie tun können, um dieser Erkrankung vorzubeugen. Und das ist auch genau richtig so, denn Sie können einiges tun, um die Erkrankung zu lindern und hinauszuzögern. Bei Osteoporose gilt, je früher Sie mit den vorbeugenden Maßnahmen beginnen, desto besser. Allerdings ist es nie zu spät und es gibt in jeder Lebensphase die Möglichkeit, der Erkrankung entgegenzuwirken. Wir haben einige Tipps, die Sie anwenden können, um dem Rückgang der Knochendichte vorzubeugen.

Wenn Sie Osteoporose vorbeugen möchten, dann helfen folgende Maßnahmen:

  • Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dabei sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Versorgung mit Vitamin D und Kalzium legen. Auch die Eiweißversorgung sollte ausreichend sein.
  • Nutzen Sie Nahrungsergänzungsmittel, wenn Sie den Bedarf an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien nicht allein durch die Ernährung abdecken können. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt kann Sie auf einen Mangel untersuchen und dem Ergebnis entsprechend beraten.
  • Trinken Sie nur mäßig Alkohol. Wird Alkohol in größeren Mengen konsumiert, so kann dies das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöhen.
  • Beseitigen Sie mögliche Stolperfallen in Ihrem Zuhause. Dabei sollte vor allem auf Türschwellen, Teppiche und lose Kabel geachtet werden.
  • Trainieren Sie Ihr Gleichgewicht. Das Gleichgewichtstraining kann in die Vorbeugung von Osteoporose integriert werden. Das hat den Vorteil, dass Sie zum einen nicht so leicht stürzen, wenn Sie doch einmal stolpern sollten. Und zum anderen fühlen Sie sich im Alltag sicherer, weil Sie wissen, wie Sie mit etwaigen Beinahe-Stürzen umgehen müssen.
  •  Ein umgehender Rauchstopp ist sinnvoll, wenn Sie Osteoporose vorbeugen möchten. Wer raucht, hat ein höheres Risiko, dass es im Laufe des Lebens zu einem Verlust der Knochendichte kommt. Die im Tabak enthaltenen Schadstoffe können den Knochenabbau fördern.
  • Viel Bewegung gilt als besonders wichtiger Faktor, wenn es um die Prävention geht. Wenn Sie sich viel bewegen, signalisiert das Ihrem Körper, dass Knochenmaterial bereitgestellt werden muss. Sportarten wie Wandern, Laufen oder Ballsportarten unterstützen dabei die Schulung von Trittsicherheit und Koordination. Achten Sie auch darauf, beim Heben und Tragen von Gegenständen eine rückenschonende Haltung einzunehmen. Ihre Muskulatur stärken Sie durch gezieltes Krafttraining.
  • Bleiben Sie mit Ihrem Gewicht im Bereich des Normalgewichts. Mit zunehmendem Alter verspüren viele Menschen weniger Hunger und weniger Durst. Sie nehmen oftmals weniger Nahrung und damit auch weniger Nährstoffe zu sich. Sobald Sie sich mit Ihrem Gewicht im Bereich des Untergewichts befinden, sollten Sie sich ärztlich beraten lassen. Auch eine Ernährungsberatung kann hier eine gute Unterstützung sein.

Alle oben genannten Maßnahmen helfen dabei, einer Osteoporose vorzubeugen. Allerdings sind – wie bereits erwähnt – nicht alle Faktoren, die zur Entstehung der Erkrankung beitragen, bleichermaßen beeinflussbar. Es kann also trotz vorbeugender Maßnahmen zu dieser Erkrankung kommen. Die Früherkennung des Knochenschwunds spielt daher immer eine wichtige Rolle. Denn grundsätzlich gilt: Je früher eine Osteoporose erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln.

Osteoporose

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