Husten: Viele Arten mit unterschiedlichen Ursachen und Behandlungen
Inhaltsverzeichnis
- Ursachen für Husten
- Verschiedene Arten von Husten
- Sonderform produktiver Husten
- Sonderform chronischer Husten
- Sonderform bellender Husten
- Husten bei Kindern
- Pseudokrupp bei Kindern
- Kankheitsbild Krupp bzw. Kehlkopfdiphtherie
- Diagnose bei Husten
- Therapieformen bei Husten
- Alternative Behandlung von Husten
So unangenehm Husten für die Betroffenen auch sein mag, so unentbehrlich erweist er sich im Rahmen der natürlichen Abwehr von Krankheitserregern und Fremdkörpern. Denn Husten ist nichts weiter als eine Reaktion auf einen Reiz, der durch einen dieser Eindringlinge hervorgerufen wird. Auch bei klassischen Erkältungen, die mit Schleimbildung einhergehen, ist das Abhusten eine Grundvoraussetzung, um die Atemwege freizuhalten. Husten ist ein Schutzmechanismus des Körpers.
Ursachen für Husten
Mögliche Auslöser, die zu Hustenreiz in akuter oder auch chronischer Verlaufsform führen können, sind beispielsweise
- Virus-Infektionen
- Bakterielle Infektionen
- Entzündungen
- Allergien
- Lungenembolie
- Lungenkollaps
- Beschwerden des Herz-Kreislaufsystems
- Nebenwirkungen von Medikamenten oder
- Fremdkörper und -stoffe
Verschiedene Arten von Husten
Trockener bzw. unproduktiver Husten, Bluthusten und produktiver Husten: So lauten die Varianten, die die Oberkategorien bilden, nach denen die verschiedenen Hustenformen bestimmt werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, ob es sich um einen chronischen oder akuten Verlauf handelt. Eine dieser Sonderformen ist der Reizhusten. Die Bezeichnung Reizhusten rührt daher, dass in den meisten Fällen eine Reizung der Atemwege die Ursache ist. Es handelt sich dabei um einen trockenen Husten ohne Schleimbildung. Weitere Formen sind der produktive Husten, chronischer Husten, bellender Husten, Husten bei Kindern, Pseudokrupp und auch Kehlkopfdiphtherie.
Sonderform produktiver Husten
Hierbei handelt es sich um Husten mit Auswurf, was bedeutet, dass während des Hustens zusätzlich Schleim abgesondert wird. Auslöser des produktiven Hustens sind Entzündungen oder bakterielle Infektionen. Nach einigen wenigen Tagen wird ein infizierter Auswurf produziert, den der Patient unbedingt loswerden möchte. Das ist oft nicht so einfach, weil der Schleim festsitzt und sich nicht lockert. Jede Hustenattacke ist eine Anstrengung und der Patient fühlt sich schlapp und krank. Der gesamten Körper kann bei einem Anfall in Mitleidenschaft gezogen werden. Meist ist auch der Rachen entzündet und der Patient klagt über Heiserkeit.
Sonderform chronischer Husten
Halten die wiederkehrenden Hustenattacken länger als acht Wochen an, so ist die Verlaufsform des Hustens chronisch. Eine weit verbreitete Ursache des chronischen Hustens ist eine allergische Reaktion des Körpers (Inhalationsallergie) auf Pollen und Gräser. Ein chronischer Husten kann mannigfaltige Ursachen haben. Eine Mehrzahl der Ursachen findet sich im Bereich der oberen Atemwege. Diese bezeichnen den Mund- sowie den Nasen-Rachen-Raum, die Nebenhöhlen, die Stimmbänder und den Kehlkopf.
- Sinusitis: Die Nasennebenhöhlen der Auslöser für einen chronischen Hustenreiz. Diese können aufgrund einer Belüftungsstörung eine Entzündung ausbilden.
- Ohrenentzündung: Schmerzen in diesem Bereich werden über den Hörnerv an das vegetative Nervensystem weitergeleitet und lösen hier den immer wiederkehrenden Hustenreiz aus.
Doch auch die unteren Atemwege können die Ursache eines hartnäckigen Hustens sein. Die unteren Atemwege umfassen sowohl die Luftröhre und die Lunge, als auch die Bronchien.
- chronische Bronchitis: Ist eine der häufigsten Krankheiten in diesem Bereich und wird auch als Raucherhusten bezeichnet und meistens von Auswurf begleitet.
- chronisch-obstruktive Bronchitis: Diese entsteht durch eingeatmete Schadstoffe (zum Beispiel Tabak oder Nikotin), welche sich in den Bronchien ablagern und hier Schleim bilden. Im weiteren Verlauf kann dies zu einer COPD führen.
- Bronchomalazie: Hierbei handelt es sich um eine Ausatmungsstörung, welche aufgrund einer Schwäche der Hauptbronchien auftritt.
- Bronchialkarzinom (Lungenkrebs): Chronischer Husten kann auch durch Lungenkrebs ausgelöst werden.
- Infektionskrankheiten der Lunge: Eine der bekanntesten Erkrankungen dieser Art ist die Tuberkulose. Heute gibt es sehr wirksame Medikamente, die die Infektion vollständig ausheilen lassen.
- Rückflusskrankheit der Speiseröhre: Eine gastroösophageale Refluxkrankheit, hierbei entsteht vor allem im Liegen ein Rückfluss des säuerlichen Mageninhaltes über die Speiseröhre.
Sonderform bellender Husten
Bellender Husten wird nicht nur von den Betroffenen selbst, sondern auch von ihrem Umfeld als ausgesprochen störend empfunden. Die Liste potentieller Ursachen ist lang, sodass die Suche nach einer geeigneten Therapie oftmals zur weiteren Verzögerung einer nachhaltigen Genesung führt. Betroffen sind dabei vor allem der Kehlkopf sowie die darunterliegenden Regionen. Entzündungen und andere Krankheitsbilder äußern sich hier in einer Einengung der zwischen den Stimmbändern liegenden Stimmritze. Damit ist die für den Lufttransport zuständige Leitung in Mitleidenschaft gezogen. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist diese bereits von Natur aus verengt, sodass sich Husten schnell in den hier diskutierten Lauten äußern kann, die an das Bellen eines Hundes erinnern.
Husten bei Kindern
Gerade das häufige Auftreten von Husten bei Kindern und der in der Regel harmlose Verlauf verleiten zu einer selbstständigen Behandlung. Dieser ist angesichts der Fülle an Hausmitteln grundsätzlich nichts entgegenzusetzen. Jedoch gibt es Symptome, die die umgehende Konsultation Ihres Hausarztes erfordern. Dazu zählen Beschwerden wie Atemnot sowie ein gleichbleibend starker oder intensiver werdender Husten. Arten von Husten bei Kindern können folgende sein:
- Überempfindlichkeit der Atemwege in Folge eine Virusinfektion
- Schleimabfluss in den Rachen
- Schleimüberproduktion in den Nasennebenhöhlen
- Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre oder
- Asthma
- Reizhusten
Hält der Husten an und wird er von Fieber begleitet, so sollten Sie abklären lassen, ob diese Symptome auf eine Erkrankung der Lunge zurückzuführen sind. Neben einer klassischen Lungenentzündung können die Krankheitszeichen auch für Asthma sprechen. Besonders oft handelt es sich dabei um Allergien gegen Tierhaare, Pollen oder Hausstaub. Weitaus einfacher, aber für Außenstehende nicht immer offensichtlich, ist die Fremdkörper-Variante.
Pseudokrupp bei Kindern
Da es sich bei Husten um keine eigenständige Erkrankung, sondern lediglich um ein Krankheitszeichen handelt, ist es notwendig, den wahren Ursachen für die Beschwerden auf den Grund zu gehen. Bellender Husten bei Kindern tritt häufig in Begleitung mit anderen Symptomen, darunter Fieber und Atemnot auf. Äußert sich Letztere durch eine pfeifende Geräuschbildung beim Einatmen, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um den sogenannten Pseudokrupp handelt. Verursacher dieser Erkrankung sind Viren, die zu einer Entzündung im Kehlkopfbereich und damit zu einem Anschwellen der hier lokalisierten Schleimhäute führen. Zu unangenehmen Hustenanfällen kommt es vor allem in der Nacht.
Kankheitsbild Krupp bzw. Kehlkopfdiphtherie
Ein weiterer potentieller Verursacher von Husten ist die Kehlkopfdiphtherie. Corynebacterium diphtheriae: So lautet das Bakterium, das für die Entstehung der sogenannten Kehlkopfdiphtherie verantwortlich ist. Abgesehen von dem bellenden Husten verweisen Symptome wie braune Beläge im Hals- und Rachenraum, die im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen können, auf die Erkrankung. Gegen die Kehlkopfdiphtherie gibt es eine Schutzimpfung. Da sich jedoch eine zunehmende Nachlässigkeit beim Impfschutz vor allem in Bezug auf heute wenig verbreitete Erkrankungen zeigt, ist ein erneuter Anstieg von Krankheitsfällen absehbar.
Diagnose bei Husten
Zeichnen sich während der Hustenattacken zusätzliche Symptome ab, gleichwohl ob es sich um akuten oder chronischen Husten handelt, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Alarmierende Symptome als Begleiterscheinungen des Hustens sind zum Beispiel: Brustschmerzen, Atemnot, Fieber und blutiger Auswurf. Beim (ersten) Besuch beim Arzt, setzt dieser sich hinreichend über die Krankenvorgeschichte in Kenntnis. Dies ist die sogenannte Anamnese. Es werden unter anderem die Fragen geklärt:
- "Wie lange leidet der Patient bereits an Husten?"
- "Geht der Husten mit Begleitsymptomen einher? Wenn ja, welche?"
- "Handelt es sich um produktiven Husten?" Im Falle eines produktiven Hustens wird zumeist auch die Konsistenz und die Farbe des Auswurfs näher hinterfragt.
- "Nimmt der Patient regelmäßig Medikamente ein? Wenn ja, welche?"
- "Gibt es Risikofaktoren seitens des Patienten, die das Husten begünstigen?"
Therapieformen bei Husten
Abhängig von den Ergebnissen der ärztlichen Kontrolle empfiehlt der Arzt eine entsprechende Form der Therapie. Medikamente, die der Arzt empfiehlt und - sofern erforderlich - verschreibt, sind neben Hustensaft (ein spezieller Saft zur Linderung des Hustenreizes):
- Hustenlöser: Hustenlöser eignen sich dann, wenn sich viel zäher Schleim in den Atemwegen befindet, der das Abhusten erschwert. Durch Hustenlöser wird der Schleim dünnflüssiger, so dass dieser besser abgehustet werden kann.
- Hustenstiller: Bei schmerzhaftem und trockenem Reizhusten, sorgen Hustenblocker für eine Linderung des Hustenreizes. Somit können sich zum einen gereizte Schleimhäute schneller erholen, und zum anderen kann der Patient in der Nacht besser durchschlafen.
- Antibiotika: Ein Antibiotikum wird dann verabreicht, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt.
Alternative Behandlung von Husten
Gerade im Fall von Husten und anderen Atemwegserkrankungen empfiehlt es sich, zusätzliche belastende Faktoren zu vermeiden. Lautes oder häufiges Sprechen gelten dementsprechend bis zum Abklingen der Beschwerden als Tabu. Ein Abschwellen der Schleimhäute kann unter anderem durch Salbeitee erwirkt werden. Auch zum Gurgeln oder Inhalieren eignet sich die Heilpflanze, die unter anderem für ihre entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften bekannt ist. Auch eine rund fünfzehnminütige Inhalation mit einer Meersalzlösung kann den Hustenreiz lindern. Einreibungen mit Thymian- und Anisextrakten werden gern bei Kindern angewendet. Hierfür den Brust- und den Rückenbereich bis zu den Nieren mit einer wohltuenden Creme, empfehlenswert zur Nacht, einreiben. Bei Bronchitis sehr gut geeignet. Knoblauch besitzt antibakterielle Eigenschaften. Er kann außerdem antivirale und antimykotische Ursachen bekämpfen. Eine Knoblauchzehe in Wasser kochen. Als Tee getrunken, löst er Verstopfungen der Bronchien. Wer es mag, kann ihn auch roh verzehren. Dabei hat er eine noch wirksamere Heilkraft.