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ADHS: Ursachen erkennen und richtig behandeln

medizinfuchs Redaktion

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ADHS Hyperaktivität behandeln
Die Abkürzung ADHS steht für die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Hierbei handelt es sich um eine Aufmerksamkeitsstörung, die von Ärzten auch als hyperkinetische Störung bezeichnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Charakteristisch für diese Art von Störungen ist die Tatsache, dass sie bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt auftreten, meist vor dem fünften Lebensjahr. Typische Merkmale von hyperkinetischen Kindern sind, dass sie häufig impulsiv und achtlos sind und eine besondere Neigung dafür haben, in Unfälle verwickelt zu werden. Betroffen von ADHS sind in Deutschland etwa drei bis sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen, also etwa 500.000 Personen. Die mit ADHS verbundenen Beschwerden können bei den Betroffenen vom Vorschul- bis zum Erwachsenenalter auftreten – etwa drei Prozent der Erwachsenen leiden unter dem Problem.

Was ist ADHS?

hyperaktivität und Zappelphilipp Syndrom bei Kindern

Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom zeichnet sich ebenso wie das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) durch eine äußerst starke Aufmerksamkeitsstörung aus. Bekannt ist ADHS in der Öffentlichkeit auch unter den veralteten Begriffen „hyperkinetische Störung“, „frühkindliche leichte Hirnschädigung“, „hyperkinetisches Syndrom“ oder „Zappelphilipp-Syndrom“.
Erstmals hat der Nervenarzt Heinrich Hoffmann aus Frankfurt ADHS anno 1845 in „Der Struwwelpeter“ literarisch präsentiert, weshalb hyperaktive Kinder auch jetzt noch gern als „Zappelphilipp“ bezeichnet werden. Die medizinische Bezeichnung, die bis heute gültig ist, erhielt die Krankheit jedoch erst 1987. Heute geht die Wissenschaft davon aus, dass ADHS die Folge einer fehlerhaften Weiterleitung von Informationen zwischen den verschiedenen Nervenzellen ist. Hierbei spielt der Botenstoff Dopamin eine wichtige Rolle.

Je nachdem, wie die Krankheit ausgeprägt ist, wird zwischen folgenden Typen unterschieden:
  • Wenn sich die Krankheit überwiegend hyperaktiv-impulsiv präsentiert, überwiegt die Hyperaktivität.
  • Wenn vor allem die Unaufmerksamkeit im Vordergrund steht, überwiegt diese.
  • Des Weiteren gibt es eine kombinierte Erscheinungsform, bei der Aufmerksamkeitsdefizite ebenso vorhanden sind wie Hyperaktivität.

Welche Symptome können auftreten?

Impulsivität, Hyperaktivität oder Unaufmerksamkeit gelten als wichtigste Symptome. Damit entsprechen die Symptome von ADHS jenen des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms, wobei hierbei Hyperaktivität fehlt. Zu den typischen Symptomen zählen:

  •  eine leichte Ablenkbarkeit
  • motorische Schwierigkeiten
  • Konzentrationsschwäche
  • langsame Reaktionen
  • starke Impulsivität, auch Wutausbrüche
  • emotionale Instabilität
  • Vergesslichkeit
  • Leistungsschwankungen, etwa eine Lese- oder Rechtschreibschwäche.
Bei Kleinkindern äußert sich ADHS meist durch Hyperaktivität und ein unberechenbares Verhalten, einige Kinder zeigen starke Wutausbrüche. Oft sind die motorischen Fähigkeiten weniger gut ausgeprägt als bei Gleichaltrigen. Die Symptomatik verschlimmert sich in vielen Fällen im Kindergarten, weil die Betroffenen hier noch mehr Reizen ausgesetzt sind.
Die Aufmerksamkeitsstörung äußert sich vor allem im Grundschulalter. ADHS-Kinder sind unausgeglichen, stören den Unterricht und weisen oft eine Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche auf. Weil andere Kinder sie wegen des unberechenbaren Verhaltens oft meiden, leiden ADHS-Kinder häufig unter einem geringen Selbstwertgefühl.
Sobald die Pubertät beginnt, werden die Betroffenen oft ängstlich, aggressiv, trotzig oder depressiv, viele leiden unter einem mangelnden Selbstbewusstsein. Deshalb flüchten manche in Alkohol oder sonstige Drogen, vielfach fallen die Betroffenen durch ein riskantes Verhalten auf.
lernschwächen durch ADHS

Wie entsteht ADHS?

Die genauen Ursachen, wie ADHS entsteht, sind bis heute nicht geklärt. Man geht allerdings davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenspielen, dass sich eine Hyperaktivitätsstörung und/oder ein Aufmerksamkeitsdefizit entwickeln können. Als Hauptauslöser gelten neben der genetischen Veranlagung auch erworbene Auslöser wie Komplikationen bei der Schwangerschaft und Geburt sowie psychosoziale Gegebenheiten.
Die genetische Veranlagung hat zur Folge, dass eine Störung bei der Übertragung der Nervensignale entsteht. So ist bei Betroffenen, die unter ADHS leiden, der Neurotransmitter Dopamin im Gehirn in einer geringeren Konzentration vorhanden, als bei Menschen ohne ADHS. Weil die geringere Konzentration des Signalbotenstoffes eine Beeinträchtigung des Informationsaustausches zwischen den einzelnen Nervenzellen bewirkt, lassen sich die Reize nicht richtig verarbeiten, was wiederum zu Konzentrationsstörungen bei den Betroffenen führt.
Vielfach sind auch Eltern, Geschwister oder andere Verwandte von der Erkrankung betroffen, wenn auch in anderer Ausprägung und in einem anderen Ausmaß. Sofern ein Elternteil an ADHS erkrankt ist, liegt das Erkrankungsrisiko für Kinder bei 20 bis 40 Prozent. Man vermutet also, dass mehrere Gene an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind.

Häufige Fragen zum Thema ADHS

Wann treten die ersten Symptome von ADHS auf?

Die ersten Symptome treten meist vor dem sechsten Lebensjahr auf, während der Gipfel der Erkrankung zwischen dem siebten und dem elften Lebensjahr erreicht wird. ADHS und ADS können sich schon bei Säuglingen beispielsweise durch Unruhe oder Schlafprobleme äußern, Säuglinge sind außerdem oft gereizt und schreien häufig.

Wie kann ADHS diagnostiziert werden?

Diagnostiziert wird ADHS übrigens vorwiegend durch die Lebensgeschichte des Betroffenen. Ergänzend dazu werden diverse psychologische Testverfahren wie IQ-Fragebögen oder Aufmerksamkeitstests oder Bögen zur Selbstbeurteilung genutzt.

Welche Ursachen können ADHS auslösen?

Die erworbenen Auslöser wie Drogen- und Alkoholkonsum oder Rauchen während der Schwangerschaft dürften nicht als alleinige Ursachen in Frage kommen, die Entstehung von ADHS bei einer entsprechenden genetischen Veranlagung aber sehr wohl begünstigen.

Psychosoziale Faktoren sind ebenfalls keine alleinigen Auslöser. Die bestehenden Erbanlagen können durch das Lebensumfeld aber verstärkt oder abgeschwächt werden. Ob einschneidende Ereignisse wie traumatische Erlebnisse oder die Trennung der Eltern die Erkrankung begünstigen, wird in der Wissenschaft noch diskutiert.

Wie wird ADHS behandelt?

depression verhindern durch richtige und effektive behandlung

Eine Therapie ist nicht bei jedem ADHS-Fall notwendig. Diese muss spätestens dann erfolgen, wenn die Erkrankung zu ausgeprägten sozialen und psychischen Beeinträchtigungen führt. Das Therapieziel besteht darin, die Symptome in den Griff zu bekommen. Den Betroffenen soll eine soziale Integration und der Aufbau eines stabilen Selbstwertgefühls ermöglicht werden. Ein Ziel ist es auch, zu vermeiden, dass Betroffene Kinder und Jugendliche zu Außenseitern oder Schulversagern werden. Heilen lässt sich ADHS allerdings nicht. Grundsätzliche Vorbeugemöglichkeiten gibt es bei ADHS nicht. Während der Schwangerschaft können werdende Mütter aber Risikofaktoren wie Alkohol und Rauchen meiden.

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