Eisenmangel: Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Eisenmangel?
- Wofür benötigen wir Eisen?
- Was sind die Ursachen eines Eisenmangels?
- Wie kann man sich vor einer Anämie schützen?
- Durch welche Symptome zeigt sich ein Eisenmangel?
- Was sollte man bei Mangelerscheinungen tun?
- Welche Werte zeigen einen Eisenmangel an?
- Häufige Fragen zum Thema Eisenmangel
- Wie wird ein Eisenmangel behandelt?
- Die Eisenzufuhr verbessern
Was ist ein Eisenmangel?
Eisen spielt als Spurenelement in unserem Körper eine wichtige Rolle. Da wir es nicht selbst produzieren können, muss es durch die Nahrung zugeführt werden. Damit unsere Eisenspeicher gefüllt bleiben und um einen guten Wert im Blut zu halten, benötigen wir ca. 1 Milligramm pro Tag. Aufgenommen werden kann aber nur ein Bruchteil des zugeführten Eisens, deshalb liegt die tägliche empfohlene Verzehrmenge bei ca. 10 Milligramm. Wenn wir über längere Zeit zu wenig des wichtigen Elements zu uns nehmen, leeren sich die Eisenspeicher und der Hb-Wert sinkt. Man spricht dann von einem Eisenmangel.Wofür benötigen wir Eisen?
Eisen ist ein Teil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Dieser Blutfarbstoff wiederrum ist Teil unserer roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Jede Sekunde produziert unser Körper ca. 2 Millionen rote Blutkörperchen. Sie sind für den Transport des Sauerstoffs im Blut verantwortlich, versorgen Muskeln und alle Zellen. Mehr als 70 % unseres Eisenbedarfs wird dafür aufgewendet, Hämoglobin zu bilden.Der Körper nutzt es nicht sofort, sondern speichert es. Jeder gesunde Mensch hat einen Eisenspeicher von 3-5 Gramm. Die Moleküle des Eisens hängen sich an andere Eiweiße wie Hämosiderin und Ferritin an, und warten bis es benötigt wird. Es wird in Muskeln, Knochenmark, Leber und der Milz gespeichert.
Hauptaufgabe von Eisen ist also die Bildung des Blutfarbstoffs und damit die Versorgung unserer Zellen mit lebensnotwendigem Sauerstoff. Dies ist auch der Grund, warum der sogenannte "Hb-Wert" gemessen wird, um einen Mangel festzustellen. Dieser Wert gibt die Höhe der Hämoglobin-Konzentration an. Eisen ist aber nicht nur Teil des Blutfarbstoffs, sondern auch des Muskelfarbstoffs: das Myoglobin. Als Hauptprotein des Herzmuskels ist es dafür verantwortlich, den Sauerstoff aus dem Blut zu ziehen und es in den Muskeln abzuliefern.
Was sind die Ursachen eines Eisenmangels?
Der häufigste Grund für einen Mangel ist eine unzureichende Ernährung. Ursachen können auch eine Schwangerschaft oder sehr starke Regelblutungen sein. Pro Regelblutung verlieren Frauen ca. 50ml, das sind durchschnittlich 25mg. Weiterhin können seltener auch ernste Erkrankungen dahinter stecken, zum Beispiel ein Tumor oder Blutungen im Darm, auch Krankheiten, welche die Aufnahmefähigkeit im Darm beeinflussen, wie z. B. Zöliakie.
In der dritten Welt sind die Ursachen meist parasitärer oder bakterieller Natur, z. B. durch Tuberkulose oder Malaria. Auch Blutspenden können hinter einer Mangelerscheinung stecken - pro Blutspende gehen ca. 250mg verloren. Auch viele Personen mit Diabetes leiden unter einer Eisenarmut.
Wie kann man sich vor einer Anämie schützen?
Der beste Schutz vor einem Mangel ist eine ausgewogene Ernährung. Ein gesunder Körper benötigt ca. 1 Milligramm pro Tag, Frauen im gebärfähigen Alter ca. 1,5 Milligramm, Schwangere doppelt so viel. Auch nach der Geburt ist der Eisenbedarf noch etwas erhöht, da Schwangerschaft und Blutverlust an den Reserven zehren. Wir können aber nur ca. 10 Prozent des zugeführten Eisens verwerten. Daher liegt die Verzehrempfehlung bei der zehnfachen Menge des eigentlich benötigten Bedarfs.
Die Verwertung des Körpers von ca. 10 Prozent ist ein Durchschnittswert. Gut verfügbar ist es aus tierischen Quellen (10 - 15 Prozent), schlechter verwertet wird es aus pflanzlichen Quellen (5 - 8 Prozent). Dies ist einer der Gründe, warum Vegetarier auf ihre Eisenzufuhr achten müssen.
- Blutwurst 29,4
- Schweineleber 22,1
- Kalbsleber 7,9
- Austern 5,8
- Rindfleisch 3,2
- Schweinefleisch 3,0
- Thunfisch 1,2
- Sojamehl 15,0
- Quinoa 8,0
- Linsen 6,9
- Weiße Bohnen 6,1
- Hafer 5,8
- Spinat 4,1
- Rote Beete 0,93
Darüber hinaus enthalten getrocknete Kräuter wie Thymian, Majoran oder Dill eine sehr hohe Eisenkonzentration (Tymian z. B. 123,6 mg pro 100 Gramm).
Durch welche Symptome zeigt sich ein Eisenmangel?
Ein vorübergehender Mangel des wichtigen Elements ist oft symptomfrei. Oft assoziieren Menschen eine kurzfristige Müdigkeit oder weniger Energie auch nicht mit einem Mangel, sondern schieben ihn auf den eigenen Lebensstil. Hellhörig sollte man aber werden, wenn Beschwerden länger anhalten.Die häufigsten Symptome sind:
Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Atemnot in kaum belastenden Situationen, z. B. beim Treppensteigen. Auch die Haut, Haar und Schleimhäute können angegriffen sein, zu solchen Symptomen gehören: brüchige Nägel oder Rillen auf den Nägeln, eingerissene Mundwinkel, trockene Haut, Haarausfall, brüchige, glanzlose Haare, Brennen der Zunge, Schluckbeschwerden.
Das Nervensystem und die psychische Belastbarkeit können ebenfalls Symptome aufzeigen. Darunter: Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Psychische Abgeschlagenheit, Restless-Legs-Syndrom, Herzrasen, Herzschmerzen.
Die meisten dieser Symptome sind auf den Sauerstoffmangel in den Zellen zurückzuführen. Die Beschwerden am Herzen sind außerdem darauf zurückzuführen, dass Eisen nicht nur im Blutfarbstoff, sondern auch in den Muskelproteinen fehlt. Das Herz muss also nicht nur zu viel pumpen, seine Muskeln werden außerdem nur unzureichend versorgt.
Was sollte man bei Mangelerscheinungen tun?
Sollte jemand aufgrund seiner Symptome den Verdacht auf einen Mangel an Eisen haben, kann ein schneller Test beim Hausarzt Klarheit schaffen. Für eine Diagnose ist kein großes Blutbild von Nöten, ein simpler Stich in die Fingerkuppe oder in das Ohrläppchen reicht und innerhalb von zwei Minuten liegt ein Ergebnis vor - vorausgesetzt die Praxis ist im Besitz der nötigen Gerätschaften. Es gibt auch nicht-invasive Eisenmangel -Schnelltests: Mittels einer Fingermanschette wird der Hb-Wert mit einem photometrischen Verfahren gemessen.
Welche Werte zeigen einen Eisenmangel an?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt Normwerte für die Konzentration von Hämoglobin wie folgt an:
- Männer: 13 g/dl
- Frauen: 12 g/dl
- Schwangere: 11 g/dl
- Kinder: 11-12 g/dl
Man weiß, dass der Eisenbedarf bei Schwangeren erhöht ist, dies bedeutet aber nicht, dass der Normwert für Schwangere auch erhöht sein muss. Vielmehr muss mehr des Elements zugeführt werden, damit ein gesunder Wert von ca. 11 g/dl eingehalten werden kann. Darüber hinaus gibt es andere Laborwerte, die zusätzlich untersucht werden sollte. Hier gibt es ebenfalls Normgrenzen. Die Interpretation der eigenen Laborwerte ist aber immer einem Arzt zu überlassen: Nur er kennt die Krankheitsgeschichte des Patienten. Sie sind daher nicht in Stein gemeißelt, sondern als Orientierungshilfe zu verstehen.
Nachfolgend finden sie die unteren Normwerte für Ferritin, welcher anzeigt, wie weit die Eisenspeicher entleert sind. Außerdem die Transferrinsättigung (Eisentransport) und C-reaktives Protein (CRP), welches eventuelle Entzündungen anzeigt.
"Untere Normwerte" bedeutet hier: Liegt der eigene Wert darunter, ist dieser als problematisch anzusehen. Unabhängig vom Geschlecht (nicht schwanger): Serum- Ferritin: 30 ng/ml, Transferrinsättigung: 20 %, C-reaktives Protein: 0,5 mg/dl.
Häufige Fragen zum Thema Eisenmangel
Welche Folgeerkrankungen kann ein Mangel hervorrufen?
Welche Folgeerkrankungen kann ein Mangel hervorrufen?
Wie kann der Arzt einen Eisenmangel feststellen?
Wie kann der Arzt einen Eisenmangel feststellen?
Welche Behandlung bei Eisenmangel kann der Arzt verordnen?
Welche Behandlung bei Eisenmangel kann der Arzt verordnen?
Wie wird ein Eisenmangel behandelt?
Bevor man zu Tabletten oder Eigenmedikation greift, sollte unter ärztlicher Aufsicht zunächst ein Eisenmangel bestätigt werden. Da die Anzeichen eines Eisenmangels relativ allgemeingültig sind, tendieren Menschen dazu, sich selbst zu therapieren, ohne zu wissen, ob ein Mangel tatsächlich vorliegt. Diese unspezifischen Symptome führen allerdings auch dazu, dass viele gar nicht auf eine Mangelerscheinung tippen, wenn sie sich über einen gewissen Zeitraum etwas schlecht fühlen.
Die Behandlung des Eisenmangels richtet sich zunächst danach, aus welchen Ursachen der Mangel entstanden ist. Die häufigste Ursache ist eine Mangelernährung. Auch die Regelblutung ist ein Faktor. Ein starker Mangel des Spurenelements ist mit der Umstellung der Ernährung nur sehr langsam zu korrigieren. Grund dafür sind die Eisenspeicher: Liegt der Mangel erst einmal vor, sind die Speicher schon längst geleert. Um den Mangel nun zu beheben, muss nicht nur der tägliche Bedarf zugeführt werden, sondern auch die Speicher langsam wieder gefüllt werden. Dazu geeignet sind Eisenpräparate, welche freiverkäuflich in Drogerien oder Apotheken erhältlich sind.
Die Eisenzufuhr verbessern
Es ist zwar wichtig, eine ausreichende Menge des Spurenelements zu sich zu nehmen - die Aufnahme kann durch bestimmte Nahrung aber zusätzlich erheblich verbessert oder verschlechtert werden. Eisen mag es sauer, vor allem im Magen - deshalb wird empfohlen, es immer zusammen mit etwas Vitamin C zu essen. Dieses erhöht die sogenannte Eisenresorption, d. h. die Verwertung des Eisens im Darm wird verbessert. Andere förderliche Lebensmittel zur Eisenaufnahme sind: Säuren, z. B. in Essig oder Zitronen, Fruchtzucker, Proteine aus tierischem Muskel.Es muss nicht immer nur eine Mangelernährung sein, die zu einer Mangelerscheinung führt. Es kann auch damit zusammenhängen, dass vermehrt Dinge gegessen werden, welche die Eisenresorption in Magen hemmen. Dazu gehören: Schwarzer Tee, Kaffee, Milch und Milchprodukte, Medikamente wie z. B. Aspirin.