Boswellia serrata: Bewährt bei entzündlichen Darmerkrankungen und schmerzhafter Gelenkarthritis
Boswellia serrata (auch Indischer Weihrauch) wird seit Jahrhunderten in der vedischen und ayurvedischen Medizin genutzt. Das Harz des Baumes wirkt vor allem entzündungshemmend und schmerzlindernd. Es kommt daher vorrangig bei entzündlichen Darm- und Gelenkerkrankungen zur Anwendung.
Vorkommen und Herkunft
Der zu den Balsamgewächsen (Burseraceae) gehörende Boswellia serrata ist ein großer, verzweigter Baum, der in den trockenen und bergigen Gebieten Indiens und des Punjabs beheimatet ist. Arzneilich verwendet wird das luftgetrocknete Gummiharz des Baumes (Olibanum indicum). Das als Indischer Weihrauch bekannte Harz wird durch Anschneiden des Stammes und der dicken Äste mit einem speziellen Messer gewonnen und zweimal im Jahr (März und Juni) gesammelt. Das austretende Harz erstarrt an der Luft schnell zu gelblich bis bräunlichen Klumpen unterschiedlicher Form. In der Ayurveda-Medizin wird Boswellia serrata auch als „Salai Guggal“ (Salaibaum) bezeichnet.
Inhaltsstoffe
Boswellia serrata enthält folgende aktiven Substanzen:
- ätherisches Öl mit Mono- und Sesquiterpenen (Alpha-Thujen, Beta-Myrcen, Methyleugenol, Alpha-Pinen) sowie Phenylpropanderivaten
- Harz mit Alpha- und Beta-Boswelliasäuren (11-Keto-Beta-Boswelliasäure, 3-Alpha-Acetyl-11-Keto-Beta-Boswelliasäure)
- Schleimstoffe
- Proteine
Wirkung
Boswellia serrata verfügt aufgrund seiner Inhaltsstoffe über entzündungshemmende (antiphlogistische), schmerzlindernde (analgetisch), immunsuppressive und antimikrobielle Eigenschaften. Es wirkt zudem knorpel- und knochenprotektiv sowie antitumoral.
Anwendungsgebiete
In der ayurvedischen Medizin wird das Harz des Boswellia serrata-Baums seit langem eingesetzt:
- zur Remissionsbehandlung von entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
- bei rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis
- bei chronischer Polyarthritis
- bei Krebserkrankungen wie Hirntumoren (v. a. zur Behandlung tumorassoziierter Ödeme)
Daneben hat sich Boswellia serrata auch bei Asthma bronchiale sowie atopischer Dermatitis (Neurodermitis) und Schuppenflechte bewährt.
Wirkung bei entzündlich-rheumatischen Beschwerden
Für die antiphlogistische und knorpelschützende Wirkung werden in erster Linie die Boswelliasäuren, insbesondere die 11-Keto-Beta-Boswelliasäure (KBA) und 3-Alpha-Acetyl-11-Keto-Beta-Boswelliasäure (AKBA), verantwortlich gezeichnet. Diese hemmen neben der Ausschüttung entzündungsfördernder Zytokine (TNF-Alpha) und Transkriptionsfaktoren (NF-kB) auch die sogenannte 5-Lipoxygenase und damit die Bildung von Leukotrienen. Leukotriene sind als Entzündungsmediatoren in den weißen Blutkörperchen entscheidend an der Entstehung chronischer Entzündungsreaktionen beteiligt. Boswelliasäuren reduzieren darüber hinaus die Aktivität des knorpelzerstörenden Enzyms Elastase.
In einer Reihe von Studien wurde eine Verbesserung entzündlich-rheumatischer Beschwerden nachgewiesen. Dabei konnte vor allem im Hinblick auf Beweglichkeit, Morgensteifigkeit, Schmerzen sowie Schwellungen und Entzündungen eine signifikante Verbesserung bei Rheumapatienten festgestellt werden.