Sonnenallergie: Schlimmer als herkömmlicher Sonnenbrand
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Sonnenallergie ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die polymorphe Lichtdermatose. Die Symptome sind denen einer Hautallergie sehr ähnlich. Bei den meisten Menschen treten keine Probleme auf, wenn sie ihre Haut nach dem langen, dunklen Winter von der Sonne verwöhnen lassen. Sie haben vielleicht einen Sonnenbrand, aber keine weiteren Beschwerden. Die durch das UV-Licht verursachte Hautrötung verschwindet nach spätestens einigen Tagen unbehandelt von ganz allein, wenn die Haut bedeckt wird und verursacht keine dauerhaften Schäden. Schwerer hingegen tun sich Menschen, die an einer Sonnenallergie leiden. Bei ihnen kommt es zu Hautveränderungen unterschiedlicher Form und Ausprägung.
Die Sonnenallergie
Aus medizinischer Sicht handelt es sich um keine Allergie im engeren Sinne. Die Erkrankung gehört zu den am häufigsten beobachteten Photodermatosen: Fast jeder fünfte Bundesbürger erkrankt nach einem ausgiebigen Sonnenbad an ihr. Bei Mädchen und jungen Frauen tritt sie besonders häufig auf.
Da diese Form der Lichtdermatose mit verschiedenen Symptomen in Erscheinung tritt, nennt man sie auch polymorphe Lichtdermatose. Besonders gefährdet sind Personen, die ihren wohlverdienten Urlaub in Ländern mit starker Sonneneinstrahlung verbringen. Ist die Sonnenallergie erst einmal vorhanden, kann sie den Patienten sein ganzes Leben begleiten.
Entstehung Sonnenallergie
Sie entsteht oft, wenn sich Menschen mit empfindlicher Haut das erste Mal im Frühling für etliche Stunden starker UV/A- und UV/B-Strahlung aussetzen. Die photoallergische Reaktion wird dort ausgelöst, wo die Haut nicht von Kleidung bedeckt war (Gesicht, Hals, Dekolleté, Arme, Beine, Handrücken). Am stärksten ist sie auf dem Dekolleté sowie an Hals und Armen. Drei von vier Sonnenallergien entstehen durch ein Übermaß an UV/A-Licht. Jeder siebte Fall wird von UV/A- und UV/B-Strahlung verursacht. Für jede zehnte polymorphe Lichtdermatose ist UV/B-Licht verantwortlich.
Manche Mediziner sehen die Ursache für das Zustandekommen der photoallergischen Reaktion in einem nicht ordnungsgemäß funktionierenden Immunsystem. Es reagiert überempfindlich auf möglicherweise in der obersten Hautschicht vorhandene Licht-Sinneszellen. Bisherige Untersuchungen ergaben, dass bei Menschen mit einer Neigung zur Sonnenallergie die Immunantwort anders ausfällt als bei Personen, die keine Probleme mit Sonnenlicht haben: Das UV/B-Licht bewirkt bei den Betroffenen offenbar keine Schwächung bestimmter Bereiche des Abwehrsystems, wie es bei gesunden Personen der Fall ist. Die Erbsubstanz der bestrahlten obersten Hautzellen wird geschädigt, sodass sie bestimmte Produkte freisetzen, die wie Allergene wirken.
Symptome einer Sonnenallergie
Mehrere Stunden bis wenige Tage nach dem intensiven Sonnenbad kommt es zu starkem Juckreiz und zur Hautrötung. Auch ein Brennen auf der Haut, das von Schmerzen begleitet wird, gehört zum vielseitigen Erscheinungsbild der Sonnenallergie. Außerdem können Bläschen und Knötchen auftreten. Sogar eine Nesselsucht (Urtikaria) mit der Bildung von Quaddeln ist möglich. Welche Art der Hautveränderung auftritt, variiert von Patient zu Patient. Man unterscheidet:
- flache Hautveränderungen
- kleinflächige Verdickungen der Haut und
- Hautverdickungen mit Bläschen-Bildung
Sonnenallergie behandeln
Die Sonnenallergie lässt sich vorbeugend und symptomatisch behandeln. Leiden Sie an einer akuten polymorphen Lichtdermatose, dürfen Sie unter keinen Umständen mehr mit unbedeckter Haut in die Sonne gehen. Lassen Ihre Schmerzen nicht von allein nach, empfiehlt es sich, auf die geschädigten Hautstellen eine Creme aufzutragen, die Hydrokortison als Wirkstoff beinhaltet. Sie hemmt die entzündliche Reaktion und fördert den Heilungsprozess. Zeigt sich die Allergie mit stark juckender Haut, ist es ratsam, ein Antihistaminikum mit dem Wirkstoff Dimetinden oder Clemastin zu verwenden. Es reduziert die übermäßige Immunreaktion und lindert den Juckreiz.
Sonnenschutz - bis LSF 30
mehrSonnenallergie vorbeugen
Die wirksamste Vorbeugung besteht darin, sich niemals ohne Sonnenschutzmittel der UV-Strahlung auszusetzen. Besonders geeignet ist Sonnenschutz mit UV/A- und UV/B-Filter und einem Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50. Zur Unterstützung der Sonnencreme ist auch das zusätzliche Auftragen des Antioxidans AGR hilfreich. Außerdem sollten sie anfangs nur kurze Sonnenbäder nehmen, die sie täglich um einige Minuten verlängern. Ist auch dieser Schutz nicht ausreichend, sind Sie gut beraten, Sonnenlicht gänzlich zu meiden und Ihren Körper gut mit Kleidung zu schützen. Hüte mit Schirm sorgen dafür, dass sich Ihr Gesicht im Schatten befindet. Wer dennoch nicht auf sein Sonnenbad verzichten möchte, kann seine Haut desensibilisieren: Er unterzieht sich bei einem Facharzt einer Ganzkörper-Phototherapie. Auch die regelmäßige Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln mit Omega-3-Fettsäuren lindert die Symptome einer Sonnenallergie. Der Verzicht auf Kosmetika und Deos vor dem Sonnenbad kann ebenfalls dazu beitragen, dass es zu keiner Lichtdermatose kommt.