Pseudokrupp akute Hustenanfälle bei Kindern
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Was versteht man unter Pseudokrupp?
Pseudokrupp (stenosierende Laryngitis) ist eine seltene Erkrankung, die hauptsächlich bei Babys und kleinen Kindern auftritt. Die Bezeichnung bedeutet unechte Kehlkopfentzündung und dient dazu, das Krankheitsbild von der echten Kehlkopfentzündung abzugrenzen, die im Zusammenhang mit Diphtherie auftritt. Kinder, die an Krupphusten oder Krupp leiden, sind zwischen einem halben Jahr und fünf Jahre alt. Sie haben Hustenanfälle, die mit weiteren Atemwegsbeschwerden einhergehen. Die Krankheit kann in vier Schweregraden auftreten. Bei der Untersuchung des Kindes muss der Arzt zuerst das Vorhandensein einer Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) ausschließen. Denn diese Erkrankung kann schnell lebensgefährlich werden. Bedingt durch die Hustenanfälle und die Atemnot sind die Kinder unruhiger als normalerweise üblich.Welche Ursachen hat Pseudokrupp?
Pseudokrupp tritt in der Regel nur im Herbst und Winter auf und wird von Viren verursacht, die zuerst die oberen Atemwege infizieren und danach über den Kehlkopf und die Luftröhre in die Bronchien und Lunge wandern. Die Atemwegserkrankung kommt über eine Tröpfcheninfektion mit Parainfluenza-Viren zustande. Außerdem kann sie von Rhino-, Adeno-, Grippe- und Masernviren verursacht werden. Weniger häufig wird der bellende Husten von bestimmten Bakterien ausgelöst. Als spastischen Pseudokrupp bezeichnet der Mediziner die Erkrankung, wenn sie Folge einer Immunreaktion auf bestimmte Allergene ist.
Die Krankheitserreger lösen zuerst eine Erkältung aus und sorgen dann dafür, dass die unterhalb des Kehlkopfdeckels befindliche Schleimhaut sich entzündet und anschwillt. Folge der Infektion ist eine Verengung der Luftröhre, die ohnehin bei Babys und Kleinkindern enger als bei Erwachsenen ist. Starke Luftverschmutzung und das Einatmen von Zigarettenrauch können die Beschwerden der an Pseudokrupp leidenden Kinder noch verstärken.
Welche Symptome zeigen Patienten mit Pseudokrupp?
Pseudokrupp tritt überwiegend nachts mit Anfällen von bellendem Husten auf. Er wird durch verengte Atemwege und einen Spasmus unterhalb des Kehlkopfs verursacht. Die Erkrankten leiden an Heiserkeit. Beim Einatmen ist ein lautes, pfeifendes Geräusch oder ein Quietschen hörbar. Die Atmung bereitet Schwierigkeiten, da der Kranke nur eingeschränkt Luft bekommt. Außerdem hat er mitunter noch leichte Schluckbeschwerden. Starke Atemnot zeigt sich mit- einem Beben der Nasenflügel
- starkem Einziehen von Muskeln und Haut im Brustbereich
- schnellem Ein- und Ausatmen
- bläulich verfärbter Lippenregion und
- Gesichtsblässe
Wie behandelt man Pseudokrupp?
Auch wenn kritische Verläufe bei der Atemwegserkrankung nur selten auftreten, empfiehlt es sich, das Kind vorsichtshalber von einem Lungenfacharzt auf Krupphusten untersuchen zu lassen. Leichtere Anfälle von Pseudokrupp müssen nicht behandelt werden: Die Eltern nehmen ihr heftig hustendes Kind einfach auf den Arm, sprechen ihm beruhigend zu und bringen es nach draußen in die frische Luft. Das Einatmen der kühlen Luft sorgt meist umgehend für Erleichterung. Wichtig ist, dass der kleine Patient aufrecht sitzt, damit er besser Luft bekommt. Auch das Trinken einer kühlen Flüssigkeit kann bewirken, dass er wieder ruhiger durchatmet und keine Angst mehr verspürt.
Eventuell vorhandenes Fieber lässt sich mit Paracetamol gut senken. Falls das Kind einige Nächte später wieder einen Krupp-Anfall hat, verläuft dieser in der Regel nicht ganz so stark. Experten empfehlen, die Atemluft im Zimmer unter keinen Umständen künstlich feucht zu halten, da feuchte Luft die Schleimhäute noch weiter anschwellen lässt.
Häufige Fragen zum Thema Pseudokrupp
Wie wird Pseudokrupp bei schwereren Graden behandelt?
Wie wird Pseudokrupp bei schwereren Graden behandelt?
In besonders schweren Fällen von Krupphusten verabreicht man dem Patienten über eine Maske Sauerstoff. Die Gabe von Beruhigungsmitteln trägt dazu bei, dass die mit der erschwerten Atmung einhergehende Angst zurückgeht. Bei einem von Bakterien verursachten Krupp muss der kleine Patient Antibiotika einnehmen. Die Infektion klingt im Regelfall innerhalb einiger Tage ab. Der verstärkte Husten kann jedoch noch bis zu zwei Wochen bestehen bleiben.