Paukenerguss: Flüssigkeitsstau im Ohr schnell behandeln
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Paukenerguss im Mittelohr
Ein Paukenerguss ist eine Ansammlung von Sekret im Bereich des Mittelohrs. Als Mittelohr bezeichnet man den Abschnitt des Ohres, der sich hinter dem Trommelfell und vor dem Innenohr befindet. Der Hohlraum, den man in der medizinischen Fachsprache Paukenhöhle oder Tympanon nennt, ist über die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) mit dem Nasen-Rachenraum verbunden und ist Sitz der Gehörknöchelchen. Diese aus den Teilen Hammer, Amboss und Steigbügel bestehende knöcherne Struktur transportiert die auf dem Trommelfell eintreffenden und dort in Schwingungen umgewandelten Schallwellen in das Innenohr. Die Ohrtrompete hat die Aufgabe, für die optimale Belüftung der Paukenhöhle zu sorgen. Der dort vorhandene leichte Unterdruck wird durch jeden einzelnen Schluckvorgang ausgeglichen. Der Sekretstau im Mittelohr hat verschiedene Ursachen und wird chronisch, wenn der Betroffene ihn nicht rechtzeitig medizinisch behandeln lässt. Vor allem bei Kindern unter 8 Jahren kommt die Ohren-Erkrankung recht häufig vor.
Entstehung Paukenerguss
Bei einem akuten Paukenerguss staut sich eine schleimige, eitrige, wässrige oder mit Blut durchsetzte Flüssigkeit in der Paukenhöhle. Sie entsteht oft durch Infektionen im HNO-Bereich (Erkältungen, Nasennebenhöhlenentzündungen) oder ist Folge hoher Druckschwankungen (Barotrauma).Die Eustachische Röhre funktioniert bei Patienten mit vergrößerten Rachenmandeln, Polypen in der Nase, Mittelohrentzündungen und Erkältungskrankheiten nicht richtig. Sie saugt durch den in der Paukenhöhle ansteigenden Druck Flüssigkeit aus der Ohrtrompete an, die den Druckausgleich einschränkt und einen Überdruck herbeiführt. Kann der Druck länger als drei Monate nicht ausgeglichen werden, spricht man von einem chronischen Paukenerguss.
Ursachen und Symptome des Paukenergusses
Ursachen
- Erkältung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Druckschwankungen
- Polypen
- Mittelohrentzündung
Symptome
- Druckgefühl
- verminderte Hörleistung
- Schmerzen
- Schwindel
Folgen eines Paukenergusses
Da das Hörvermögen vermindert ist, kann er bei kleinen Kindern eine gestörte Entwicklung des Sprachvermögens zur Folge haben. Erkrankt der Betroffene noch an einer Mittelohrentzündung, können die Erreger benachbarte und weiter entfernte Gewebe infizieren und eine Innenohrentzündung, Entzündung des Warzenfortsatzes (Mastoiditis) oder eine Meningitis auslösen.
Diagnose Paukenerguss
Nach der obligatorischen Befragung des Kranken führt der untersuchende HNO-Arzt eine Ohrspiegelung (Otoskopie) durch. Leidet er an einem Paukenerguss, wölbt sich sein Trommelfell nach außen oder innen. Das Sekret ist ebenfalls gut sichtbar. Bei einem akuten Verlauf ist es hellbraun. Blutiger Schleim scheint bläulich durch die Membran hindurch (Blue Drum). Die Tympanometrie dient dazu, die Elastizität des Trommelfells zu messen. Kann die Membran kaum noch schwingen, ist die Paukenhöhle vollständig mit Schleim gefüllt. Zur Sicherung seiner Diagnose macht der Mediziner noch einen Hörtest. Stellt er dabei eine gestörte Schall-Weiterleitung fest, handelt es sich bei seinem Patienten eindeutig um einen Paukenerguss.
Paukenerguss behandeln
Ein akuter Paukenerguss klingt oft innerhalb weniger Tage oder Wochen von allein ab. Verspürt der Kranke nach einiger Zeit keine Besserung, ist es ratsam, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Welche Maßnahmen zur Therapie der Mediziner bei der Behandlung für sinnvoll hält, ist von der Ursache der Erkrankung abhängig. Hat der Betroffene eine Erkältung, verschreibt er ihm Nasentropfen, die die Schwellung der Nasenschleimhaut reduzieren, sodass ausreichend Luft in die Ohrtrompete und Paukenhöhle gelangt. Auch Nasenspülungen und Inhalationen können die oberen Atemwege wieder freimachen und so die Belüftung des Mittelohrs verbessern. Liegt eine Infektion mit Bakterien vor, muss der Patient Antibiotika einnehmen. Bei zu starken Schmerzen helfen schmerzlindernde Medikamente. Für Ihre Hausapotheke können die entsprechenden Medikamente online bestellen. Sind die Rachenmandeln vergrößert, ist ihre Entfernung (Adenotomie) erforderlich.
Zäher Schleim muss mit speziellen Medikamenten verflüssigt werden. Oft ist auch das Absaugen der Flüssigkeit notwendig. Dazu macht der Chirurg einen winzigen Einschnitt ins Trommelfell. Leidet der Betroffene an einem chronischen Paukenerguss oder kommen noch Komplikationen hinzu, setzt man ihm ein Paukenröhrchen in das Trommelfell ein. Lässt er seine Ohr-Erkrankung jedoch nicht behandeln, kann es zu einem dauerhaften Verlust des Hörvermögens kommen. In diesem Fall ist die Anpassung eines Hörgeräts die einzige mögliche Behandlungsmethode.