Kontaktallergie: Hautreaktionen auf Nickel und Modeschmuck
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Entstehung Kontaktallergie
Sie entwickelt sich bei einer genetisch bedingten Veranlagung zu Allergien beim ersten Kontakt des Allergens (Auslösers) mit der Hautoberfläche. Frühestens 12 Stunden danach bildet sich an der betreffenden Stelle eine lokal begrenzte Hautentzündung: Der auf der Hautoberfläche befindliche Schweiß reagiert mit der fremden Substanz chemisch.
Unmittelbar nach dem Kontakt produziert das Immunsystem eine übermäßig große Anzahl von T-Zellen. Diese speziellen weißen Blutkörperchen versuchen, das (ungefährliche) Allergen zu bekämpfen. In der Folgezeit kommt es zu einer starken Histamin-Freisetzung und den typischen Allergie-Symptomen. Nach dieser ersten immunologischen Sensibilisierung rufen die nachfolgenden Kontakte mit dem unverträglichen Stoff schließlich eine Dermatitis hervor. Kontaktekzeme entstehen häufig durch eine Nickel-Überempfindlichkeit. Aber auch im Haushalt verwendete Reinigungsmittel führen zu Hautreaktionen. Manche Menschen reagieren sogar auf die Wirkstoffe bestimmter Pflanzen allergisch, wenn sie Naturkosmetik auf ihre Haut auftragen.
Auslöser und Symptome der Kontaktallergie
Auslöser
- Nickel
- Kobaltchlorid
- Lederwaren
- Duftstoffe
- Haarfärbemittel
- Salbengrundstoff
- Haushaltsreiniger
- pflanzliche Produkte (Cremes mit Arnika, Ringelblume)
Symptome
- starke Rötung
- intensiver Juckreiz
- Schwellungen
- Sekretabgang (Nässen)
- trockene Schuppen
- unscharf umrissene Bläschen
Nickelallergie: Besonderheiten
Die Nickel-Überempfindlichkeit gehört zu den hierzulande am häufigsten vorkommenden Allergien: Jeder zehnte Bundesbürger hat ein positives Testergebnis. Frauen sind statistisch gesehen häufiger betroffen als Personen männlichen Geschlechts. Da die allergische Hautreaktion mit einer Verzögerung von mindestens 12 Stunden in Erscheinung tritt, handelt es sich bei der Erkrankung um eine Allergie des Spättyps (Typ IV). Wer an einer Nickelallergie leidet, muss sein ganzes Lebensumfeld und mitunter sogar seine Ernährungsweise auf seine Allergie abstimmen.
Auslöser
- Schmuck, Tattoos
- Jeansknöpfe
- Gürtelschnallen
- Reißverschlüsse
- Geldmünzen
- Brillengestelle
- Zahnprothesen
- Schlüssel, Türklinken
- Essbestecke
- bestimmte Lebensmittel
- Tabak
Maßnahmen zur Vorbeugung
- Metall gegen Emaille oder Teflon tauschen, z.B. Töpfe und Pfannen
- Verzicht auf Modeschmuck wie Ohrringe, Uhrenarmbänder, Piercings
- Schutzhandschuhe tragen
- Hautschutzsalben verwenden
- Verzicht auf Lebensmittel wie Nüsse, Hülsenfrüchte, Erdbeeren
- Allergie bei der Berufswahl beachten: z.B. sind Juwelier, Zahnarzt, Friseur ungeeignet
Behandlung Kontaktallergie
Die einfachste Behandlungsmethode besteht darin, das auslösende Produkt, das allergen wirkt, nicht mehr anzuwenden oder den gesundheitsgefährdenden Schmuck nicht mehr zu tragen. Ist die Hautstelle sehr stark geschädigt, sollten Sie sich von Ihrem Hautarzt eine Salbe verschreiben lassen und dort auftragen. Hautcremes mit dem Glukokortikoid Hydrokortison lassen die lokale Entzündung zurückgehen. Akute Ekzeme werden außerdem durch feuchte Umschläge gemildert. Nach dem Abklingen der Kontaktallergie verwenden Sie eine Hautpflegecreme, die die beeinträchtigte Hautbarriere repariert. Ihre Dermatitis verschwindet dann bereits einige Tage später, ohne unschöne Narben zu hinterlassen. Spricht Ihre Haut allerdings nicht auf die lokale Behandlung an, bekommen Sie noch zusätzlich Tabletten zum Einnehmen. Ist Ihr Ekzem bereits chronisch, müssen Sie sich einer langwierigen Therapie mit speziellem UV-Licht (UV/B-Strahlen, PUV/A-Strahlen) und besonderen Pflegemitteln unterziehen.