Besenreiser: Schönheitsmakel als Vorstufe von Krampfadern
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Frauen haben es hart. Jede Zweite entwickelt im Leben venöse Beschwerden. Häufig leiern die Venenwände aus und bilden Aussackungen, so speziell an den Beinen. Krampfadern (Varikosis, Varikose) sind nicht nur ein Schönheitsmakel, sondern stehen mit ernstzunehmenden Folgeerkrankungen in Zusammenhang. Eine Vorstufe solcher Varizen erkennt die Phlebologie in Besenreisern. Besenreiser betreffen meistens die Beinvenen und entsprechen dünnen Aussackungen von oberflächlichen Venen. Die Varizenvorstufe lässt nur selten Beschwerden auftreten und wird von den meisten Patienten als rein ästhetisches Problem empfunden. Nur per Ultraschall lässt sich allerdings der Schweregrad einzelner Besenreiser bestimmen. Damit sich Besenreiser nicht im Venensystem ausbreiten, kann Verödung helfen.
Was sind Besenreiser?
Bei Besenreisern handelt es sich um erweiterte Gefäße, die in Form von winzigen Äderchen in der Haut verlaufen und von außen rot, rötlich oder bläulich sichtbar sind. Nach der Entstehung breitet sich die Krampfadervorstufe nicht allzu selten ähnlich eines Reisigbesens aus, worauf die Bezeichnung als „Besenreiser“ beruht. Patienten mit entsprechenden Veränderungen im Venensystem erhalten von Ärzten der Angiologie oder Phlebologie die Diagnose einer Besenreiservarikosis. Besenreiservarizen treten oft isoliert an einzelnen Gefäßen auf. Tiefe Venen sind in der Regel nicht betroffen. Die verbreitetste Lokalisation des Venenleidens sind die Beine oder Füße, so vor allem im Bereich der Oberschenkel, der inneren Unterschenkel und der Knöchelregionen.
Ursachen
- Druckerhöhung in den Gefäßen
- Konsumgifte wie Alkohol & Nikotin
- Blutstau in der betroffenen Vene
- mangelnde Bewegung
- langes Sitzen oder Liegen
- Schwangerschaft & Hormonungleichgewichte
Symptome
- rötliche bis bläuliche Verfärbungen
- feine Adern direkt unter der Haut
- Überwärmung der Hautstellen
- leichte, krampfartige Schmerzen
- Spannungsgefühle
- Durchblutungsstörungen
Wie verläuft die Diagnostik bei Besenreiserpatienten?
Sämtliche Veränderungen im Gefäßsystem sind ein Fall für den Fachmann und sollten deshalb von einem Venenarzt unter die Lupe genommen werden. Auf Basis der typischen Klinik in Form von netzartigen Aderverläufen stellt der Phlebologe die Diagnose. Bei der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) identifiziert der Experte mögliche Ursachen. Der Arzt untersucht den Patienten daraufhin vor allem im Bereich des Gesichts, der Hände, der Beine und Füße. Seitenvergleiche der Beine und Hände im Hinblick auf Schwellungen und Verfärbungen der Haut gehören zur Standarddiagnostik. Um tiefe Krampfadern auszuschließen, kommen Ultraschall-Untersuchungen (Sonografien) und Röntgen-Untersuchungen der Gefäße (Angiografien) in Frage, die eine Beurteilung des tieferliegenden Venenblutflusses zulassen.
Welche Behandlung bei Besenreiservarizen?
Besenreiser gelten anders als die meisten Krampfaderformen als relativ unbedenklich. Patienten müssen die Varizenart nicht zwingend entfernen lassen. Falls die Betroffenen den Schönheitsmakel behandeln wollen, stehen dem Venenarzt unterschiedliche Behandlungen zur Auswahl. Bei winzigen Venen reichen Medikamente aus, um die Adern zu veröden. Bei dieser Sklerosierung verkleben die Venenwände der Besenreiser. Wegen mangelnder Durchblutung sterben die Äderchen nach der Verödung ab und werden vom Körper abgebaut. Die Haut bleibt oft bräunlich verfärbt und kann mit Cremes oder ähnlichen Behandlungsansätzen der Dermatologie ausgeblichen werden. Verödung mittels Laser kommt oft für großflächigere Besenreiser zur Anwendung. Laserenergie wird hierbei zur Aderstilllegung verwendet.
Wie lässt sich Besenreisern vorbeugen?
Zur Vorbeugung von Besenreisern ist neben einer Durchblutungsverbesserung eine Stärkung des Gewebes angezeigt. Risikopatienten stehen folgende Vorbeugemaßnahmen zur Verfügung:
- Wechselduschen, die Blutgefäße bei Wärme zur Ausdehnung und bei Kälte zur Kontraktion bewegen. Die kreislaufanregende Wirkung verbessert die Hautdurchblutung, sodass sich Besenreiser nicht ausbreiten.
- Bürstenmassagen zur allgemeinen Durchblutungsverbesserung.
- Bewegung zur Beinmuskelstärkung, beispielsweise in Form von regelmäßigen Sportaktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Venöses Blut erreicht dank des Trainings leichter das Herz und staut sich seltener.
- Pflanzliche Produkte in Form von Cremes, Tinkturen oder Kapseln mit schützendem Effekt auf das Venensystem, so vor allem Weinlaub- und Rosskastanien-Extrakte.
- Kompressionsstrümpfe, die bei längerem Sitzen und Liegen den Blutfluss verbessern und Thrombosen verhindern.