VALIUM 10 mg Tabletten

- Spannung, Erregung, Angst
- Erhöhte Muskelspannung
- Vor Operationen oder Untersuchungen

Gegen alle Arzneimittel können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, dann müssen Sie das Medikament sofort absetzen. Wenn schon eine Allergie gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels bekannt ist, darf es nicht angewendet werden.

Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden bei:
- Abhängigkeitserkrankung
- Abwehrreaktion gegen den eigenen Körper mit schwerer Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
- Schwerer Atemschwäche
- Stark verminderter Leberfunktion
- Krankhaften Atemstillständen von mehr als zehn Sekunden während des Schlafs (Schlafapnoe)

Das Arzneimittel darf nur unter besonderer Vorsicht eingenommen werden bei:
- Akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmitteln (Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium)
- Bewegungsstörungen ausgehend vom Kleinhirn und Rückenmark (zerebelläre und spinale Ataxien)
- Akut gestörtem Abfluss der Augenflüssigkeit (grüner Star/Engwinkelglaukom)

- Wegen der muskelentspannenden Wirkung ist insbesondere bei älteren Menschen Vorsicht (Sturzgefahr) geboten.
- Neugeborene und Säuglinge bis zum Alter von 6 Monaten dürfen das Arzneimittel nicht einnehmen.
- Kinder und Jugendliche sollten das Arzneimittel nur bei zwingender Notwendigkeit einnehmen.

Spannung, Erregung, Angst:
- Zu Beginn: 6 Tropfen (entsprechend ca. 3 mg Diazepam) pro Tag
- Bei Bedarf kann die Menge schrittweise um 3 Tropfen auf höchstens 20 Tropfen (entsprechend 10 mg Diazepam) pro Tag erhöht werden
- Größere Mengen sind nur in seltenen Fällen notwendig und sollten im Regelfall nur im Krankenhaus eingenommen werden.

Erhöhte Muskelspannung:
- Zu Beginn: 20-40 Tropfen (entsprechend 10 bis 20 mg Diazepam) pro Tag
- Zur Fortsetzung: 12-20 Tropfen (entsprechend 6 bis 10 mg Diazepam) pro Tag

Vor Operationen oder Untersuchungen:
- Am Vorabend der Operation: 20-40 Tropfen (entsprechend 10 bis 20 mg Diazepam)
- Nach der Operation: 10-20 Tropfen (entsprechend 5 bis 10 mg Diazepam)

- Bei Kreislauf- und Atemschwäche, eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion sowie ältere oder geschwächte Menschen, Kinder über 3 Jahre und Jugendliche bis 14 Jahre ist im Regelfall die Hälfte der oben angegebenen Tagesmenge einzunehmen.

- Bei akuten Beschwerden ist die Einnahme des Arzneimittels nur auf Einzeleinnahmen oder wenige Tage zu beschränken.
- Bei chronischen Beschwerden richtet sich die Dauer der Einnahme nach dem Verlauf der Beschwerden.
- Nach zweiwöchiger täglicher Einnahme sollte vom Arzt durch eine schrittweise Verringerung der Menge geklärt werden, ob eine Einnahme des Arzneimittels weiterhin nötig ist.
- Die Einnahmedauer darf 4 Wochen nicht überschreiten.

Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie Medikamente möglichst nur nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker einnehmen!

- Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft nur in Ausnahmefällen bei zwingender Notwendigkeit, nicht in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
- Der Wirkstoff geht in das kindliche Blut über und häuft sich dort an.
- Bei der Einnahme großer Mengen oder über einen längeren Zeitraum kann es durch Gewöhnung und Abhängigkeit zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen kommen (gesteigerte Aktivität, Erregbarkeit, erniedrigter Blutdruck, erniedrigte Körpertemperatur, Atemschwäche, schwacher Saugreflex)
- Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Während der Einnahme des Arzneimittels sollte nicht gestillt werden.

- Die Tropfen unverdünnt vor oder einige Zeit nach den Mahlzeiten einnehmen
- Das Arzneimittel im Regelfall abends ca. 1/2 Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen einnehmen (ansonsten verzögerter Wirkungseintritt und, abhängig von der Schlafdauer, verstärkt Nachwirkungen am nächsten Morgen)
- Die Einnahme des Arzneimittels sollte schrittweise und nicht plötzlich beendet werden.

- Bei Dauereinnahme anderer Arzneimittel, z.B. blutdrucksenkende Arzneimittel die im Gehirn wirken (zentral wirksamen Antihypertonika), Betablocker oder Gerinnungshemmer sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar.

- Bei einer Langzeiteinnahme werden Kontrollen des Blutbildes und der Leberfunktion empfohlen.
- Das Arzneimittel ist nur dann zusätzlich als Schlafmittel einzunehmen, wenn gleichzeitig die eigentlichen Wirkungen des Arzneimittels am Tage erwünscht sind.
- Nicht bei allen Formen von Spannung, Erregung und Angst oder Schlafstörungen ist die Einnahme des Arzneimittels nötig. Oftmals sind körperliche oder seelische Erkrankungen die Ursache dafür und können durch andere Maßnahmen beeinflusst werden.
- Das Arzneimittel nicht als einziges bei Depressionen oder Angst, die mit Depressionen zusammen auftritt, einnehmen
- Bereits bei täglicher Einnahme über wenige Wochen besteht die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung. Dies gilt nicht nur für den Missbrauch besonders großer Mengen, sondern auch für die oben angegebenen Mengen.
- Die Gefahr einer Abhängigkeit ist vor allem bei Alkohol- oder Drogenabhängigen höher.
- Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Größe der Menge und der Dauer der Einnahme.
- Ein plötzliches Beenden einer längeren täglichen Einnahme des Arzneimittels kann zu Entzugsbeschwerden (Kopf-, Muskelschmerzen, extreme Angst, Spannung, Ruhelosigkeit, Verwirrtheit und Reizbarkeit) führen.
- Bei Absetzen des Arzneimittels können die Beschwerden, die zu einer Einnahme des Arzneimittels führten, in verstärkter Form wieder auftreten.
- Die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen kann bei Einnahme des Arzneimittels beeinträchtigt sein. Dies gilt besonders im Zusammenwirken mit Alkohol. Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefährliche Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Einnahme unterbleiben.
- Durch Alkohol können die Wirkungen des Arzneimittels in nicht voraussehbarer Weise verändert und verstärkt werden. Daher ist Alkohol während einer Einnahme zu meiden.
- Depressionen können durch die Einnahme des Arzneimittels verstärkt werden.
- Es können widersprüchliche Reaktionen wie Unruhe, Erregung, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen oder unangemessenes Verhalten bei der Einnahme des Arzneimittels auftreten. Die Einnahme ist dann zu beenden.
- Derartige Reaktionen treten bei Kindern und älteren Menschen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auf als bei anderen.