Indikation
- Das Präparat ist ein Magen-Darm-Mittel und gehört in die Gruppe der sogenannten Histamin-H2- Rezeptorblocker, die die Produktion von Magensäure verringern.
- Es wird angewendet
- zur Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren (Duodenalulcera)
- zur Behandlung von gutartigen Magengeschwüren (benigne Magenulcera)
- zur Behandlung von Entzündungen der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensaft (Refluxösophagitis)
- zur Behandlung des sog. Zollinger-Ellison-Syndroms (Geschwürbildung im Magen und Zwölffingerdarm aufgrund der erhöhten Produktion eines die Magensäureabsonderung stimulierenden Hormons durch einen bestimmten Tumor).
- Kinder (3 - 18 Jahre)
- Kurzzeitbehandlung von peptischen Geschwüren (Zwölffingerdarm- und gutartige Magengeschwüre)
- Behandlung von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen einschließlich Refluxkrankheiten der Speiseröhre (Refluxösophagitis) und Linderung der Symptome gastro-ösophagealer Refluxerkrankungen
- Hinweis:
- Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. nervösem Magen, ist das Arzneimittel nicht angezeigt.
Kontraindikation
- Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden, wenn Sie
- allergisch gegen Ranitidin, andere sogenannte H2-Rezeptorblocker oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- unter der Stoffwechselkrankheit „akute Porphyrie" leiden. Vereinzelte Berichte deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Stoffwechselkrankheit akute Porphyrie und der Einnahme von Ranitidin hin. Patienten mit einer akuten Porphyrie in der Krankengeschichte sollten daher nicht mit dem Präparat behandelt werden.
Dosierung von RANITIDIN 300-1A Pharma Filmtabletten
- Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
- Die empfohlene Dosis beträgt:
- Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit normaler Nierenfunktion
- Zwölffingerdarm- und gutartige Magengeschwüre
- 1 Filmtablette nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen.
- Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 4 - 8 Wochen.
- Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure
- 1 Filmtablette nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen.
- Die Behandlungsdauer beträgt 8 - 12 Wochen.
- Zollinger-Ellison-Syndrom
- Zu Beginn 3-mal täglich 1/2 Filmtablette (entsprechend 450 mg Ranitidin/Tag).
- Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 2 - 3 Filmtabletten (entsprechend 600 - 900 mg Ranitidin/Tag) gesteigert werden. Der Patient kann auf höhere Dosen eingestellt werden, sollte dies nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein (bis zu 6 g Ranitidin/Tag sind verabreicht worden).
- Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
- Kinder von 3 - 11 Jahren und über 30 kg Körpergewicht
- Die Dosis wird auf Basis des Körpergewichts bestimmt. Der behandelnde Arzt wird die dem Körpergewicht entsprechende Dosierung ermitteln.
- Behandlung von akuten Zwölffingerdarm- oder gutartigen Magengeschwüren
- Die empfohlene Dosis beträgt 2-mal täglich 2 mg pro kg Körpergewicht für 4 Wochen. Diese Dosis kann auf 2-mal täglich 4 mg pro kg Körpergewicht erhöht werden.
- Nehmen Sie jede Dosis mit einem Abstand von 12 Stunden ein.
- Die maximale Tagesdosis beträgt 300 mg.
- Die Behandlungsdauer kann auf 8 Wochen erhöht werden.
- In der Regel beträgt die Dosis damit 2-mal täglich 1/2 Filmtablette.
- Behandlung von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen
- Die empfohlene Dosis beträgt 2-mal täglich 2,5 mg pro kg Körpergewicht für 2 Wochen. Diese Dosis kann auf 2-mal täglich 5 mg pro kg Körpergewicht erhöht werden.
- Nehmen Sie jede Dosis mit einem Abstand von ungefähr 12 Stunden ein.
- Die maximale Tagesdosis beträgt 600 mg (die Maximaldosis trifft eher auf schwerere Kinder oder Jugendliche mit schweren Symptomen zu).
- In der Regel beträgt die Dosis damit 2-mal täglich 1/2 Filmtablette. Bei schwereren Kindern (Körpergewicht über 40 kg) mit schweren Symptomen kann die Dosis auf 2-mal täglich 1 Filmtablette erhöht werden.
- Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
- Bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion kann sich der Wirkstoff im Blut anhäufen. Der behandelnde Arzt wird die notwendige Dosierung ermitteln.
- Falls Sie an einer Nierenkrankheit mit stark eingeschränkter Nierenfunktion leiden, sollten Sie generell eine Tagesdosis von höchstens 150 mg (entsprechend 1/2 Filmtablette) einnehmen.
- Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
- Das Präparat wirkt sehr gezielt, und es sind nach einer Überdosierung mit dem Präparat in der Regel keine besonderen Probleme zu erwarten.
- Verständigen Sie trotzdem bitte bei Überdosierung unverzüglich einen Arzt, damit er über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
- Im Falle einer Überdosierung wird eine symptomatische und unterstützende Therapie empfohlen. Wenn nötig, kann der Wirkstoff durch Magenspülung oder durch Dialyse aus dem Blut entfernt werden.
- Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
- Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzten Sie die Einnahme, wie von Ihrem Arzt verordnet fort.
- Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Patientenhinweise
- Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen.
- Der Wirkstoff Ranitidin wird über die Nieren ausgeschieden; bei Patienten mit starker Einschränkung der Nierenfunktion sind die Blutspiegel von Ranitidin erhöht. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren.
- Falls bei Ihnen ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür besteht, sollte Ihr Arzt einen Test auf das Vorhandensein des Bakteriums Helicobacter pylori durchführen. Bei einem Befall des Magens mit diesem Keim sollte dann, wo immer möglich, eine Beseitigung dieses Bakteriums angestrebt werden.
- Bei Vorliegen eines Magengeschwürs sollte Ihr Arzt zudem durch geeignete Maßnahmen eine Bösartigkeit ausschließen, da die Einnahme von sogenannten H2-Rezeptorblockern die Symptome des Magenkarzinoms (Magenkrebs) verschleiern und damit dessen Diagnose verzögern kann.
- Bei älteren Menschen, Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, Diabetes oder mit geschwächtem Immunsystem kann das Risiko, eine ambulant erworbene Lungenentzündung zu entwickeln, erhöht sein.
- Früh-, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
- Kinder unter 3 Jahren und unter 30 kg Körpergewicht sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, so lange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
- Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
- Aufgrund der Eigenschaften von Ranitidin ist ein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Führen von Maschinen normalerweise nicht zu erwarten.
- Studien zu den Auswirkungen einer Einnahme von Ranitidin auf diese Fähigkeiten liegen jedoch nicht vor.
- In seltenen Fällen können jedoch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit, Verwirrtheits- und Unruhezustände sowie Halluzinationen auftreten, oder es kann durch die Wechselwirkung mit Alkohol zu erhöhten Alkoholspiegeln bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kommen, sodass Ihr Reaktionsvermögen und Ihre Urteilskraft vermindert werden und die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein können.
Schwangerschaft
- Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Schwangerschaft
- Der Wirkstoff des Präparates passiert die Plazenta (Mutterkuchen) und gelangt somit in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes. Bisherige Erfahrungen mit der Anwendung von Ranitidin bei Schwangeren haben keine Hinweise auf schädliche Wirkungen auf das ungeborene Kind oder die Schwangerschaft selbst ergeben.
- Sie sollten jedoch grundsätzlich ärztlichen Rat einholen, bevor Sie in der Schwangerschaft Medikamente einnehmen. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie das Arzneimittel nur dann einnehmen, wenn Ihr behandelnder Arzt Ihnen dies ausdrücklich empfiehlt.
- Stillzeit
- Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Es gibt keine Untersuchungen darüber, ob die Aufnahme von Ranitidin über die Muttermilch für den Säugling schädliche Wirkungen hat. Sie sollten während der Stillzeit das Präparat nicht einnehmen, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt empfiehlt Ihnen dies ausdrücklich.
Einnahme Art und Weise
- Die Filmtablette wird unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) eingenommen.
- Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Wechselwirkungen bei RANITIDIN 300-1A Pharma Filmtabletten
- Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
- Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
- Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Einnahme von Ranitidin beeinflusst werden, bzw. sie können die Wirkung von Ranitidin beeinflussen:
- Antikoagulanzien vom Cumarintyp (z. B. Warfarin oder Phenprocoumon zur Blutverdünnung)
- Procainamid und N-Acetylprocainamid (zur Behandlung unregelmäßiger Herzschläge)
- Ketoconazol und andere Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen
- Atazanavir, Delavirdin (zur Behandlung von HIV-Infektionen)
- Gefitinib (zur Behandlung des Lungenkarzinoms)
- Antazida oder Sucralfat (Mittel, die zur Behandlung von Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden und Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren angewendet werden. Ranitidin sollte bei gleichzeitiger Einnahme dieser Mittel immer 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln eingenommen werden.
- Glipizid (Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit)
- Midazolam und Triazolam (Beruhigungs- und Schlafmittel)
- Theophyllin (Mittel zur Behandlung von Lungenerkrankungen; z. B. Asthma)
- Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
- Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
- Unter Einnahme von Ranitidin wurde nach Aufnahme geringer Mengen Alkohol eine Erhöhung der Blutalkoholkonzentration beobachtet.
Quelle: ifap Service-Institut für Ärzte und Apotheker GmbH3
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.