Indikation
- Das Präparat ist ein Arzneimittel zur Blutdrucksenkung.
- Das Arzneimittel wird angewendet bei:
- Bluthochdruck, insbesondere mit Nierenbeteiligung und bösartigem Verlauf, vorzugsweise in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Substanzen.
- Schwangerschaftshochdruck (hypertensive Gestosen, Präeklampsie, Eklampsie), bevorzugt in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Substanzen (vorzugsweise ß-Rezeptoren-Blockern).
Kontraindikation
- Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden:
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Dihydralazin und Hydralazin oder einem der sonstigen Bestandteile des Präparates sind
- bei aus unbekannter Ursache (idiopathischem) und medikamentös entstandenem Lupus erythematodes
- bei Erweiterung der Hauptschlagader (Aortenaneurysma)
- bei Herzklappenverengungen (Herzklappenstenosen)
- bei gestörtem Blutabfluss aus dem Herzen (hypertropher Kardiomyopathie)
- bei isolierter Herzmuskelschwäche (Rechtsherzinsuffizienz) infolge von Hochdruck im Lungenkreislauf (pulmonaler Hypertonie).
- Bei hochgradig eingeschränkter Blutversorgung des Herzens (Koronarinsuffizienz) sowie bei sehr hoher Pulsfrequenz ist von der alleinigen Anwendung des Präparates abzusehen.
Dosierung von NEPRESOL
- Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
- Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
- Bluthochdruck
- vorzugsweise in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Substanzen
- Zu Behandlungsbeginn 2mal täglich 1/2 Tablette (entsprechend täglich 25 mg Dihydralazinsulfat), langsame Steigerung auf 2mal 1 Tablette (entsprechend täglich 50 mg Dihydralazinsulfat). Zur Erhaltungstherapie soll die niedrigste noch wirksame Einzeldosis verordnet werden.
- Schwangerschaftshochdruck (hypertensive Gestosen, Präeklampsie, Eklampsie)
- bevorzugt in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Substanzen (vorzugsweise ß-Rezeptoren-Blocker)
- Die Dosierung erfolgt in gleicher Weise wie bei der Behandlung des Bluthochdrucks.
- Eine Steigerung der Dosierung hat schrittweise unter intensiver Beobachtung zu erfolgen. Die maximale Tagesdosis beträgt 100 mg Dihydralazin.
- Ohne Ermittlung des Acetylator-Status sollten Tagesdosen von 50 mg nicht überschritten werden.
- Dauer der Anwendung
- Zur Dauertherapie des Bluthochdrucks. Über die Dauer der Einnahme entscheidet die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt.
- Die Ansprechbarkeit gegenüber dem Präparat ist individuell verschieden.
- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
- Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben als Sie sollten
- Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort eine Ärztin/Notärztin oder einen Arzt/Notarzt, damit diese/dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!
- Anzeichen der Überdosierung
- Im Vordergrund stehen Herz-/Gefäßstörungen (kardiovaskuläre Störungen) wie ausgeprägte, stark beschleunigte Herzschlagfolge (Tachykardie) und zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) mit Übelkeit, Schwindel und Schweißausbrüchen sowie stark verminderte Harnausscheidung (Oligurie) bis hin zum Kreislaufkollaps; evtl. eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut (myokardiale Ischämie) mit Herzschmerzen (Angina pectoris) und Herzrhythmusstörungen. Ferner können Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen und Erbrechen auftreten, evtl. auch Muskelzittern (Tremor), Krämpfe und erniedrigte Körpertemperatur (Hypothermie).
- Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
- Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
- Wenn Sie die Einnahme abbrechen
- Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit dem Arzneimittel nicht ohne Rücksprache mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt!
- Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Patientenhinweise
- Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich,
- bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leber- und Nierenfunktion (Leber- und Niereninsuffizienz) oder Durchblutungsstörungen der Hirngefäße (zerebrovaskuläre Insuffizienz) und deren Folgen
- bei Patienten, die den Wirkstoff (Dihydralazin) langsam abbauen (Langsam-Acetylierer).
- Sprechen Sie hierüber bitte mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei ihnen früher einmal zutrafen.
- Die Gabe eines ß-Rezeptoren-Blockers, parallel oder schon einige Tage vor der Therapie dem Arzneimittel, zur Vermeidung von gegenregulatorischer Pulsbeschleunigung (Reflextachykardie) ist empfehlenswert. Nebenwirkungen, die auf einer Stimulation des Renin-Angiotensin-Mechanismus beruhen, werden durch ß-Rezeptoren-Blocker gemindert.
- Bei koronarer Herzkrankheit (KHK) mit Zeichen einer Herzmuskelminderdurchblutung (Myokardischämie), Angina pectoris oder eines Herzinfarkts sowie bei erhöhter Herzschlagfolge (Tachykardie) darf das Präparat nur in Kombination mit ß-Rezeptoren-Blockern verabreicht werden. Die Bestimmung von HLA-DR4-Antigen vor Therapiebeginn und von antinukleären Antikörpern bei längerfristiger Therapie sowie regelmäßige Blutbildkontrollen werden empfohlen.
- Kinder
- Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet, da hierzu keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
- Ältere Menschen
- Das Präparat kann die Durchblutung des Gehirns vermindern, so dass insbesondere bei älteren Patienten mit Neigung zu erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie) Vorsicht geboten ist.
- Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
- Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Schwangerschaft
- Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Schwangerschaft
- Das Arzneimittel darf in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, da keine Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen und auch keine tierexperimentellen Daten bekannt sind.
- Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sollte die Anwendung des Präparates nur bei zwingender Notwendigkeit erfolgen.
- Stillzeit
- Stillende Mütter sollten nicht mit dem Arzneimittel behandelt werden, da der Wirkstoff aus dem Präparat in die Muttermilch übergeht und nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff schädliche Auswirkungen auf das gestillte Kind hat. Ist eine Behandlung mit dem Arzneimittel erforderlich, sollte abgestillt werden.
Einnahme Art und Weise
- Tabletten zum Einnehmen.
- Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) während oder nach den Mahlzeiten einzunehmen.
Wechselwirkungen bei NEPRESOL
- Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln:
- Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
- Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Mitteln sind zu beachten:
- Blutdrucksenkende Arzneimittel (z. B. ß-Rezeptoren-Blocker, ACE-Hemmer, Kalzium-antagonisten, Diuretika u. a.), Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (negativ inotrop wirkende Antiarrhythmika) sowie Mittel zur Erweiterung von Blutgefäßen (Vasodilatatoren, insbesondere Diazoxid) führen zu gegenseitiger Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung.
- Die blutdrucksenkende Wirkung des Präparates wird durch Schlafmittel (Hypnotika), Beruhigungsmittel (Sedativa), Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen u. a. Nervenerkrankungen (trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Neuroleptika) sowie Narkosemittel verstärkt; die beruhigende Wirkung der Schlaf- und Beruhigungsmittel (Hypnotika u. Sedativa) wird durch die gleichzeitige Anwendung des Arzneimittels ebenfalls verstärkt.
- Arzneimittel, die auf bestimmte Teile des Nervensystems wirken (Sympathomimetika, z. B. Ephedrin) und Indometacin schwächen die blutdrucksenkende Wirkung des Präparates ab.
- Da Isoniazid und dieses Arzneimittel im Körper auf die gleiche Weise abgebaut werden (Acetylierung), kommt es durch diese Konkurrenz zu einer Wirkungsverstärkung beider Substanzen.
- Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
- Bei Einnahme des Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
- Während der Anwendung des Präparates sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Quelle: ifap Service-Institut für Ärzte und Apotheker GmbH3
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.