Paracetamol - Altbewährter Fiebersenker und Schmerzmittel
Paracetamol dient zur Behandlung von Schmerzen und Fieber. Das Arzneimittel enthält den gleichnamigen Wirkstoff.
Produktbeschreibung
Paracetamol-Präparate zählen zur Arzneimittelgruppe der Nichtopiod-Analgetika. Die Bezeichnung Paracetamol wird von dem chemischen Begriff Para-(Acetylamino)phenol abgeleitet. Zur Selbsttherapie ist Paracetamol entweder als Monopräparat erhältlich oder wird mit anderen Wirkstoffen kombiniert. Zu den Anbietern von Paracetamol-Medikamenten gehören u. a. die Hexal AG, Stadapharm, Ratiopharm sowie die 1 Pharma GmbH.
Anwendungsgebiete
Paracetamol, das bereits seit 1956 im Einsatz ist, wird zur Behandlung von Schmerzen sowie zum Absenken von Fieber verabreicht. Zu den häufigsten Indikationen zählen:
- leichte Kopfschmerzen
- Migräne
- Regelschmerzen
- leichte Zahnschmerzen
- Gelenkschmerzen durch eine Arthrose
- Muskelschmerzen
- Schmerzen nach Verletzungen oder operativen Eingriffen
- grippale Infekte
- Sonnenbrand
Darreichungsformen
Paracetamol-Präparate werden in unterschiedlichen Formen angeboten. Die häufigste Applikationsart stellen Tabletten dar. Außerdem lässt sich das Medikament als Brausetablette, Pulver, Sirup, Tropfen oder Zäpfchen verabreichen. In Krankenhäusern kann der Wirkstoff auch in Form von Infusionslösungen zur Anwendung gelangen.
Oftmals wird Paracetamol mit weiteren Arzneistoffen kombiniert wie Acetylsalicylsäure (ASS), Coffein, Codein oder Vitamin C.
Während sich kleinere Paracetamolmengen zur Selbstbehandlung eignen, unterliegen größere Dosen der Verschreibungspflicht.
Wirkstoffe in Paracetamol
In Paracetamol-Präparaten ist der gleichnamige Arzneistoff enthalten. Er gehört zu den wichtigsten Medikamenten gegen Fieber und Schmerzen. Das gut verträgliche Mittel ist in entsprechender Dosierung grundsätzlich für jedes Lebensalter geeignet.
Bei Paracetamol handelt es sich um ein Acetamid, das ein Derivat von Acetanilid darstellt. Acetanilid gehörte im 19. Jahrhundert zu den ersten Synthese-Arzneistoffen gegen Fieber.
Wirkung
Bis heute ließ sich der genaue Wirkungsablauf von Paracetamol nicht abschließend klären. Es wird angenommen, dass der Stoff über die Blut-Hirn-Schranke bis zum Gehirn gelangt, wo er die Hemmung von Prostaglandinen hervorruft. Prostaglandine sind Botenstoffe, die für das Entstehen von Entzündungen und Schmerzen von entscheidender Bedeutung sind. Allerdings weist Paracetamol nur begrenzte antientzündliche Eigenschaften auf. Außerdem hat es eine geringere schmerzstillende Wirkung als Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen.
Der fiebersenkende Effekt von Paracetamol entsteht durch die Blockade von Stoffen, die Einfluss auf das Temperaturregelungszentrum des Gehirns haben.
Inhaltsstoffe von Paracetamol Tabletten
Zu den am häufigsten verabreichten Paracetamol-Präparaten gehören Paracetamol Tabletten und Zäpfchen. Die Tabletten enthalten zumeist 500 mg des gleichnamigen Wirkstoffes. Als Hilfsstoffe dienen:
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- Silicon-Dioxyd
Inhaltsstoffe von Paracetamol Zäpfchen
Paracetamol-Zäpfchen eignen sich bereits für Kinder ab 2 Jahren. Pro Zäpfchen sind 250 mg Paracetamol enthalten sowie weitere Bestandteile:
- Hartfett
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Polyoxyethylen (40) monostearat
- Lecithin (Sojabohne)
Art der Anwendung
Während Paracetamol-Präparate wie Tabletten, Pulver, Tropfen, Saft oder Sirup oral eingenommen werden, erfolgt bei Zäpfchen eine rektale Darreichung. Das Analgetikum eignet sich für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren. Zur optimalen Anwendung des Arzneistoffes ist die jeweilige Packungsbeilage zu beachten.
Dosierung
Die Dosierung von Paracetamol fällt je nach Lebensalter und Darreichungsform unterschiedlich aus. Erwachsene Patienten nehmen in der Regel Tabletten zu sich, während Kinder Zäpfchen oder Saft erhalten. Wichtig ist, dass zwischen den einzelnen Einnahmen wenigstens 6 bis 8 Stunden vergehen.
Darüber hinaus darf die vorgeschriebene Höchstmenge nicht überschritten werden, um eine gefährliche Schädigung der Leber durch eine Überdosierung zu vermeiden. Erwachsene nehmen daher pro Tag maximal 8 Tabletten zu 500 mg zu sich, was 4 g täglich entspricht.
Die Tageshöchstdosis für Kinder bewegt sich darunter und richtet sich nach dem Lebensalter. Empfohlen werden Einzeldosen von 10 bis 15 mg Paracetamol je Kilogramm Körpergewicht. Das tägliche Limit liegt bei 50 mg je Kilo Körpergewicht.
Gegenanzeigen
Nicht zur Anwendung kommen dürfen Medikamente, die Paracetamol enthalten, im Falle einer Überempfindlichkeit gegen den Arzneistoff. Gleiches gilt bei einem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, ausgeprägten Nieren- oder Leberschäden sowie einer Alkoholkrankheit.
Schwangerschaft und Stillzeit
Vor einer Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft sollte ein Arzt um Rat gefragt werden. Für die Stillzeit sind keine negativen Auswirkungen des Medikaments auf Mutter und Kind bekannt.
Nebenwirkungen
Paracetamol gilt als gut verträglich, sodass sich nur selten Nebenwirkungen zeigen. Mitunter kommt es allerdings zu:
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- allergischen Reaktionen
- Störungen der Blutbildung
- erhöhten Leberwerten
- Atemnot
Besonders gefährlich ist eine Überdosierung von Paracetamol, da sie intensive Nebeneffekte verursachen kann. So drohen vor allem schwere Schädigungen der Leber.